Landesliga Süd 2010/11 (Stand 11.09.2010)

Spielbericht

4. Spieltag - Samstag, 11.09.2010 - 15:00

1. FC Guben - BSC Preußen 07 Blankenfelde-Mahlow 4:2 (2:0)

1. FC Guben: Tomasz Ryszard Skobel, Benjamin Schulz, Bejtuhla Bunjaku, Stephan Müller, Marko Wessel, Nick Fahrenkrug (85. Florian Jünger), Benjamin Hanschke, Thomas Schulz, Kevin Hoberitz, Paul Proske, Philipp Geiger

BSC Preußen 07 Blankenfelde-Mahlow: Marcel Nebus, Michael Frindt, Branco Jahn

Tore: 1:0 Benjamin Schulz (Foulelfmeter, 21.); 2:0 Oliver Nitschke (30.); 2:1 Nicky Röll (48.); 3:1 Nick Fahrenkrug (83.); 4:1 Philipp Geiger (90.); 4:2 Oliver Gruse (90+1.)

Schiedsrichter: Carsten Richter (Dissenchen)

Zuschauer: 90

Gelbe Karte: Nick Fahrenkrug / Branco Jahn, Michael Frindt, Marcel Nebus

Bericht Guben:

Es sollte der erste Heimsieg eingefahren werden, ja er musste sogar. Er war ganz wichtig, nicht nur für die Bestätigung der in den letzten Wochen trotz enormer Ausfälle zu verzeichnenden Moral. Die Bestätigung dafür, dass Roland Hammer es trotz aller bekannter Schwierigkeiten geschafft hat, eine Geschlossenheit zu "erzeugen", sah man nicht nur direkt auf dem grünen Rasen. Auf der Bank oder unmittelbar an der Mannschaft dran, sah man alle verletzten Spieler die Daumen drücken. Ebenso konnte man dies schon in den Wochen zuvor bei den Auswärtsspielen verzeichnen. Das ist aufgrund der teils großen Entfernungen bei den Auswärtsspielen nicht selbstverständlich.

Auch an diesem Wochenende musste Trainer Hammer wieder improvisieren. Mit Götze, Kaluza und Babinowski fehlten nach wie vor Stammspieler. Torhüter Skobel galt am Freitag Abend noch als nicht einsatzfähig und Merkel meldete sich zu allem Pech noch unmittelbar am Spieltag verletzt, nachdem es beim abschließenden Freitagtraining noch zu gehen schien. Jens Geiger wäre im Tor in die Bresche gesprungen, hätte die Zähne zusammen gebissen, obwohl ihn eine schmerzhafte Kapselverletzung in der Schulter quälte und diese noch nicht ganz auskuriert war. Er stand zum Team und das ist lobenswert. Das Spiel begann und die Klubspieler zeigten dem Publikum gleich in welche Richtung es gehen sollte. Man ging rauf, wie man in den Fußballkreisen so sagt und suchte förmlich die Zweikämpfe. Das kostete sicherlich viel Kraft, zeigte aber auch Wirkung. Die Gäste waren sichtlich beeindruckt. Resultierend dieser Taktik waren nach schnellen Balleroberungen zwei Grundliniendurchbrüche von P. Geiger und Fahrenkrug über rechts. Einzig allein die Eingaben waren zu ungenau. Man blieb aber weiter dran und hinten ließ man mit taktischer Disziplin nahezu nichts zu. In der 21. Minute klappte endlich die Führung. P. Geiger wurde im Strafraum während des Versuches den Ball mit der Brust anzunehmen unmissverständlich gefoult und der Pfiff folgte fast zeitgleich. Die folgende kurze Absprache zwischen dem Linienrichter und Schiedsrichter diente nur der genauen "Tatortbestimmung". War es schon im Strafraum drin oder knapp davor? Das Foul war innerhalb und B. Schulz belohnte die Klubspieler unhaltbar mit der Führung. Fahrenkrug, diesmal der Sturmführer, rackerte unermüdlich, stopfte viele Löcher schon in Gegners Hälfte und gab keinen Ball verloren. Ebenso Kapitän Nitschke welcher dann in der 30. Minute auf 2:0 erhöhen konnte. Wieder stiefelte er einem schier nicht zu erlaufenden Ball hinterher und profitierte dann ganz clever von einer Unstimmigkeit zwischen dem Blankenfelder Torwart und Libero. Seinem Lupfer schauten beide Blankenfelder fast ohnmächtig hinterher. Im Glauben sicher zu führen schlichten sich Fehler ein. Die taktische Disziplin beim Zweikampfverhalten und der Positionstreue wurden ein ums andere Mal vernachlässigt. Skobel im Tor riskierte mehrmals Kopf und Kragen um, aber er bewies seine Klasse so oft sie eben zu beweisen war. In die Pause ging man also mit einer 2:0-Führung, aber aufgrund der Schlussminuten in Halbzeit 1 hätte es auch gut nur 2:1 heißen können. Auf den Rängen pustete man durch aber schon 3 Minuten nach Wiederanpfiff hieß es dann 2:1. Ein schöner Volleyschuss ließ Skobel nicht den Hauch einer Chance. Jetzt begann die junge Truppe zu schwimmen. Trainer Hammer war gefragt, vielmehr aber die "Alten" auf dem Platz. Doch da waren nur Nitschke, Wessel und T. Schulz. Es entwickelte sich ein Anrennen aufs Gubener Tor. Dieses Anrennen wurde dann aber zunehmend öfter von nadelstichartigen Klubkontern unterbrochen, wo aber anfangs noch Präzision und zeitliches Abspieltiming fehlen sollte. Es dauerte bis zur 83. Minute und nach einem schier alles zu passendem Musterkonter über Nitschke und Fahrenkrug loggte Letzterer zielsicher ein. Nachdem Jünger für den völlig ausgelaugten Fahrenkrug kam und genau an gleicher Stelle weiter wirbelte kam das 4:1 in der 90. Minute durch P. Geiger nicht von ungefähr. Wieder war es die Folge einer Lehrbuchkonters. Nun siegesicher ließ man in den Nachspielsekunden noch das 4:2 zu, was dem Gubener Sieg aber keinesfalls in Frage stellen konnte. Dem Schiedsrichtergespann um Carsten Richter muss man eine ausgesprochen gute Teamleistung bescheinigen, wo nicht nur einmal kniffige Entscheidungen zu fällen waren. Das machten sie aber prima und traten nach manchmal notwendigen kurzen Ab- bzw. Rücksprachen entscheidungsfest auf.

Heiko Appelt


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