Landesliga Süd 2010/11 (Stand 11.09.2010)

Spielbericht

4. Spieltag - Samstag, 11.09.2010 - 15:00

VfB Hohenleipisch 1912 - SV Askania Schipkau (N) 2:1 (0:1)

VfB Hohenleipisch 1912: Daniel Amende - Christian David (79. Robert Merbitz), Marian Elsner, Tommy Lehmann, Thomas Buchwald - Sascha Gutsche, Daniel Gängler - Norman Freigang, Torsten Schollbach, Robert Hagedorn, Sven Kubik

SV Askania Schipkau (N): John Gröbe - Michél Müller - Sebastian Stroech, Martin Wojtczak, Tobias Bauer, Maik Becker, Björn Gropp, Patrick Paul, Maik Görke, Enrico Wähner, Florian Pohl

Tore: 0:1 Enrico Wähner (37.); 1:1 Norman Freigang (63.); 2:1 Robert Merbitz (84.)

Schiedsrichter: Heiko Heinze (Drebkau)

Zuschauer: 205

Gelbe Karte: - / Michél Müller, Patrick Paul, Maik Görke, Florian Pohl, Tobias Bauer

Gelb/Rote Karte: - / Maik Becker (75.)

Bericht Schipkau:

Der SV Askania Schipkau hat sein Auswärtsspiel beim VfB Hohenleipisch 1912 mit 2:1 verloren. Dennoch kämpfte die Mannschaft wacker, die aufgrund von Personalsorgen nur mit einer Notelf angereist war.Hohenleipisch als haushoher Favorit war über 90 Minuten spielbestimmend. Allerdings verwertete die Heimelf ihre zahlreichen Möglichkeiten kaum. Viele Chancen wurden darüber hinaus durch die kämpferische Leistung von Askania vereitelt. Die nur selten vorgetragenen Angriffe der Gäste konnten meist vor dem 16-Meter-Raum von Hohenleipisch abgefangen werden. Müller als einziger Askanen-Stürmer musste sich permanent mit zwei bis drei Gegenspielern auseinandersetzen. In der 30. Minute gab es Eckball für Askania. Paul kam frei zum Kopfball. Dieser landete auf dem Fuß von Wähner, der das Leder direkt im Fünf-Meter-Raum ins Tor lenkte. Das war ein großer Motivationsschub für die Schipkauer. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause. Nach dem Wiederanpfiff änderte sich nichts am Spielgeschehen. Hohenleipisch wurde zusehens nervöser und konnte das Tempo der ersten Halbzeit nicht mehr halten. Askania wehrte sich tapfer bis zur 80. Minute. Da traf Freigang aus ungefähr 22 Metern die Lattenunterkante. Der Ball prallte von dort auf den Boden und fiel zurück ins Feld. Torwart Gröbe hatte das Spielgerät schon in den Armen, als der Linienrichter mit der Fahne ein Tor signalisierte. Das alles spielte sich in etwa drei Sekunden ab und war ein Abbild des Wembley-Tores. Nur drei Minuten später erwischte es Askania dann sehr hart. Becker, schon mit Gelb vorbelastet, ließ sich beim Einwurf etwas viel Zeit und wurde mit Gelb-Rot vom Schiedsrichter des Platzes verwiesen. In der 87. Minute wurde von Hohenleipisch ein Angriff über rechts gefahren. Merbitz wusste sich keinen Rat und schoss den Ball auf das kurze untere Eck. Der ungefährliche Ball wurde von Goerke falsch eingeschätzt und nicht getroffen. Der dahinter stehende Torwart Gröbe zeigte sich vollkommen überrascht und machte keine Bewegung. Hohenleipisch befand sich nun im Freudentaumel über die mehr als glückliche Spielführung. Askania warf alles nach vorn, hatte aber keine zwingende Chance mehr. Ein Punkt wäre auf Grund der kämpferischen Leistung verdient gewesen, aber Hohenleipisch war auch die klar bessere Mannschaft. Herauszuheben bei Askania ist die Leistung von Bauer (Juniorenspieler), der nach langer Verletzungspause nun seine Position in der Defensive gefunden hat und von dort aus die rechte Seite gut verstärkte.

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Bericht VfB:

Genau wie man es erwarten konnte oder besser musste, verlief das Spiel und schließlich wurde es das prophezeite harte Stück Arbeit für die Heim-Elf. Die Gäste mit stark defensiver Orientierung mussten sich gegen Dauerangriffe der Platzherren wehren und gingen dabei durchaus robust zu Werke. Der VfB hatte mit Flügelspiel und Tempo schon das richtige Rezept, erspielte sich teils ansehnlich einige sehr gute Chancen – allein es fehlte ein Tor, das vieles erleichtert hätte. Tommy Lehmanns Schuss ging schon nach fünfzig Sekunden knapp über den Torwinkel, Daniel Gängler verzog nach Torwartfaustabwehr (6.), Sascha Gutsche ließ das Leder an der Querlatte streifen (9.) und Robert Hagedorn scheiterte nach sehr schöner Kombination über die rechte Seite (16.). Oft machten es sich die VfB-Kicker vor dem Tor jedoch selbst zu kompliziert, hatten bei einem Pfostentreffer auch Pech (20.), genau wie Norman Freigang der eine schöne Lehmann-Flanke um Zentimeter daneben köpfte (22.), oder der unermüdliche Sven Kubik, dem der Ball völlig freistehend aus Nahdistanz versprang (26.). Nach einer halben Stunde ließ sich Hohenleipisch etwas auf das Kampfspiel der Gäste ein. Diese waren bis dahin nicht einmal am gegnerischen Strafraum, wären aber beinahe in Führung gegangen als ein Freistoß durch die Mauer ging und den langen Pfosten touchierte (34.). Ihr zweiter richtiger Angriff brachte eine Ecke und der vollkommen allein gelassene Enrico Wähner hatte keine Mühe, einzunetzen (37.). „Das ist nun mal Fußball!“ – hörte man nicht nur einmal in diesem Moment, als das Spiel total auf den Kopf gestellt worden war. Unbeeindruckt drängte der VfB wieder. Ein sehr schöner Kopfballtreffer von Torsten Schollbach fand jedoch wegen angeblicher Abseitsstellung keine Anerkennung (43.). Mit Wiederbeginn machten die Hohenleipischer mit Tempo weiter und Schipkaus Keeper stand mehrfach im Mittelpunkt. Zunächst ließ man wieder Möglichkeiten verstreichen, bis Nor-man Freigang vom rechten Strafraumeck abzog. Fast hätte sein straffer Schuss genau unter den Querbalken gepasst, so aber sprang der Ball von der Lattenunterkante hinter die Torlinie auf und von dort zurück ins Feld. Der Assistent zeigte sofort zur Mittellinie und Schritt Nr. eins der Aufholjagd war geschafft (63.). Schipkau kämpfte unverdrossen und versuchte den einen oder anderen langen Ball als Konteransatz, blieb aber letztlich harmlos. Die Einheimischen wollten jetzt den Siegtreffer. Rechts setzte sich Norman Freigang gegen drei Askanen durch, im Sechzehner wurde sein Schuss jedoch geblockt, wie auch einige andere zuvor. Hauptsächlich Sebastian Stroech klärte so manche Situation kompromisslos. Spielte Askania von Anfang an schon etwas auf Zeit, wurde ihnen das aufreizende Verzögern in der Schlussphase zum Verhängnis. Der schon verwarnte Maik Becker übertrieb es, musste mit der Ampelkarte vorzeitig vom Feld (75.) und erwies seiner Mannschaft einen Bärendienst. Der Ball kam aus der Schipkauer Hälfte nun fast gar nicht mehr heraus, ein Treffer wollte aber nicht gelingen. Dabei spielten die Hohenleipischer geduldig, verließen nicht ihre Linie und packten auch gegen Ede der Partie nicht die Brechstange aus. Der gerade eingewechselte Robert Merbitz erlöste Spieler, Trainer und Fans mit einem trockenen Schuss nach einer kurzen Ecke von Tommy Lehmann. Noch drei ganz dicke Möglichkeiten ergaben sich bis in die Nachspielzeit gegen die nun in Auflösung befindliche Askanen-Hintermannschaft, es blieb aber beim hoch verdienten und schwer erarbeiteten Dreier für den VfB, der damit weiter an der Tabellenspitze bleibt. „So ein Spiel musst Du erstmal gewinnen!“ war jetzt der meistgebrauchte Satz auf den Rängen und da klang durchaus Anerkennung für die VfB-Elf mit, die kommende Woche schon das nächste Derby in Tettau vor sich hat.

Frank Thiemig


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