Landesliga Süd 2010/11 (Stand 16.10.2010)

Spielbericht

8. Spieltag - Samstag, 16.10.2010 - 14:00

VfB Hohenleipisch 1912 - FV Erkner 1920 1:1 (0:0)

VfB Hohenleipisch 1912: Robert Jacobasch - Christian David, Marian Elsner, Robert Merbitz, Tommy Lehmann, Thomas Buchwald - Sascha Gutsche, Stefan Werner (65. Robert Hagedorn) - Torsten Schollbach, Christoph Wenzel (78. Michael Biebach), Sven Kubik (65. Norman Freigang)

FV Erkner 1920: Alexander Kynaß, Robert Sandkaulen, Patrick Mälzer, Daniel Rauschenbach, Aaron Kunert, Dustin Hoffmeister (90. Alexander Huth), Martin Putzger, Marco Krihl, Marcel Maschke, Christopher Schmidt, Martin Wandt (90+3. Michael Geißler)

Tore: 0:1 Patrick Mälzer (65.); 1:1 Torsten Schollbach (85.)

Schiedsrichter: Lars Heinrich (Guben)

Zuschauer: 124

Gelbe Karte: Thomas Buchwald, Norman Freigang (2.) / Daniel Rauschenbach (3.), Aaron Kunert

Bericht VfB:

Nach einer ungewohnt schwachen Mannschaftsleistung war der kurz vor Schluss erzielte Ausgleich für Hohenleipisch eher Schadensbegrenzung gegen die erwartet kompakten und hellwachen Erkneraner, die sich den Punkt verdient hatten. Beide Trainer mussten auf einige Stammkräfte verzichten, was den übernervösen Spielbeginn aber nur teilweise erklärte. Zwar setzte Sascha Gutsche mit einem Distanzschuss, den Keeper Alexander Kynaß zur Seite prallen lassen musste, das erste Achtungszeichen (4.), ansonsten prägten überhastete Abspiele und Stockfehler das Geschehen. Ohne Routinier und Mittelfeldstrategen Daniel Gutsche und ohne Mittelfeldmotor Daniel Gängler lief beim VfB wenig zusammen und man kam nicht ins Spiel. Erkner stand zudem gut gestaffelt und setzte von Anfang an stark nach. Ein Angriff über links, dem ein leichtfertiger VfB-Ballverlust vorausging, brachte den Gästen eine Möglichkeit, die Robert Jacobasch vereitelte (24.). Dagegen hatte auf der anderen Seite Christian David im Nachsetzen Pech, als der Tormann einen Kubik-Schuss erneut prallen ließ, dann aber doch noch an das Leder kam (28.). Die Hoffnung, dies könnte ein Weckruf für die Einheimischen sein, erfüllte sich nicht wirklich. Dennoch hatte der VfB mit dem ersten, richtig gelungenen Spielzug eine Klasse Chance. Über Sascha Gutsche und Sven Kubik kam Christoph Wenzel halblinks im Strafraum zum Schuss, verzog aber (31.). Die Schlussminuten der ersten Hälfte hatten es dann in sich. Erst scheiterte Christoph Wenzel allein gegen den Torwart, der ihm den Ball noch vom Fuß fischte (41.), dann erreichte keiner der mitgelaufenen seinen feinen Rückpass von der Grundlinie (43.) und schließlich verpassten gleich drei Hohenleipischer einen wieder nach vorn prallen gelassenen Ball (44.). Die allergrößte Chance bot sich jedoch Sven Kubik, der, nur noch den Keeper vor sich, aus dreizehn Metern über das Tor schoss (45.). Allerdings wurde es im Hohenleipischer Strafraum in dieser Phase zweimal eng und Robert Jacobasch musste sich gegen Dustin Hoffmeisters Schuss ganz lang machen und noch einmal beherzt eingreifen. „Wir haben in Halbzeit eins nur reagiert, statt selbst das Spiel in die Hand zu nehmen.“ legte VfB-Coach Henrik Pohlenz den Finger in die Wunde. Auch nach Wiederbeginn war Erkner zunächst fast immer einen Schritt schneller am Ball. Hinzu kam, dass der insgesamt schwache Schiedsrichter nun fast jeden Körperkontakt abpfiff. So bekam beispielsweise FV-Tormann Alexander Kynaß einen Freistoß, nach dem er unbedrängt daneben gegriffen hatte und anschließend aber nicht so hoch wie Torsten Schollbach springen konnte (48.). Dann entschärfte Robert Jacobasch im Herauslaufen einen Gästeangriff (53.). Umso ärgerlicher, dass er beim Gegentor durch Patrick Mälzer eine unglückliche Figur machte, das rutschige Spielgerät nicht richtig festhalten und erst nach der Linie fassen konnte (65.). Die Gäste-Führung war natürlich auch kein Katalysator für Ordnung und Ruhe im VfB-Spiel, aber jetzt zeigten die Einheimischen mehr Engagement und drängten stärker. Auch der angeschlagen eingewechselte Norman Freigang, sonst im Sturm immer ein Unruheherd, wurde schmerzlich vermisst und konnte in seinen 25 Einsatzminuten nicht die entscheidenden Akzente setzen. Erkner spekulierte nun verstärkt auf Konter, bewirkte allerdings nichts mehr. Dafür konn-te die Gäste-Abwehr fast alle Situationen bereinigen und die Hohenleipischer fanden kaum keine Lücke - bis auf Torsten Schollbach. Sein wuchtiger Kopfball nach Biebach-Ecke landete zum umjubelten Ausgleich im Netz (85.). Die Heim-Elf versuchte bis in die Nachspielzeit das Spiel noch zu drehen, es bleib jedoch beim insgesamt gerechten Remis. Die VfB-Kicker müssen sich schon vorwerfen lassen, vor der Pause ihre Chancen ausgelassen zu haben, nicht in Führung gegangen zu sein und so dem Spiel eine andere Richtung verpasst zu haben. In der Tabelle tauschte Hohenleipisch mit dem neuen Spitzenreiter Waltersdorf die Plätze.

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Bericht Erkner:

Hätte vor dem Spiel jemand FVE-Coach Jörg Piesche gesagt, dass seine Mannschaft dem Spitzenreiter der Landesliga Süd, dem VfB Hohenleipisch,ein Unentschieden abringen würde, hätte er wohl sofort eingeschlagen.Nach der Partie musste er sich fast schon ärgern, dass es letztlich "nur" zu einem 1:1 reichte. Erst fünf Minuten vor dem Ende kassierte der Tabellenzwölfte den Ausgleichstreffer und verpasste somit den zweiten Saisonsieg.Vor der Partie plagten Piesche erhebliche Personalsorgen. Gerade elf gesunde Spieler standen noch zur Verfügung, sodass A-Junior Alexander Huth erstmalig im Kader stand. Der FVE trotzte diesen Voraussetzungen und zeigten von Anpfiff weg eine couragierte Leistung. Auch für das Hohenleipischer Publikum war es wohl überraschend, dass es die Gäste waren, die mehr für die Partie taten. Der Tabellenführer spielte zurückhaltend und machte sich immer wieder durch Abspielfehler das Leben selber schwer. So hatten die Gäste in Person von Aushilfsstürmer Marco Krihl und Dustin Hoffmeister die besten Torgelegenheiten in der ersten halben Stunde. Beide scheiterten aber in aussichtsreicher Position. Der Spitzenreiter fand erst zum Ende der ersten Hälfte besser in die Partie und wär nach einem Missverständnis in der Erkneraner Hintermannschaft fast in Führung gegangen, doch blieb FVE-Keeper Alexander Kynaß im Duell gegen Sascha Gutsche der Sieger. Quasi mit dem Pausenpfiff hatten dann beide Teams doch noch die Möglichkeit, mit einer Führung in die Kabine zu gehen, doch scheiterte zunächst Martin Wandt an VfB-Schlussmann Robert Jacobasch völlig freistehend und beim Gegenkonter zielte Sven Kubik nur knapp über das Tor. Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der sich beide Mannschaften weitestgehend im Mittelfeld neutralisierten. Chancen blieben in dieser Phase der Partie Mangelware. So musste ein katastrophaler Schnitzer von VfB-Keeper Jacobasch herhalten, der die Gäste in der 65. Minute in Führung brachte. Ein eher harmloser Schuss von der Strafraumgrenze von Patrick Mälzer flutschte dem Keeper unglücklich durch die Hände. Erst jetzt wachten die Hausherren auf und versuchten mehr Druck aufzubauen, blieben aber oft beim letzten Pass zu ungenau. Für Gefahr sorgten aber immer wieder die zahlreichen Standards in Strafraumnähe. So sollte letztlich auch eine Ecke fünf Minuten vor dem Ende zum Ausgleich führen. Torsten Schollbach sorgte mit einem schulbuchmäßigen Kopfball für das 1:1. In der Schlussphase passierte nicht mehr viel, sodass es bei der alles in allem leistungsgerechten Punkteteilung blieb.

Michael Geißler


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