19.03.2016
FC Stahl Brandenburg - VfB Hohenleipisch 1912 4:0 (3:0)
 
VfB schon nach einer halben Stunde aussichtslos zurück
 
Nach den zuletzt gezeigten Leistungen war es nicht unrealistisch zu hoffen, dass der VfB auch aus Brandenburg etwas Zählbares mitbringt, aber nach einer halben Stunde war diese Hoffnung schon dahin. Torhüter Christian Drangosch wähnte sich wahrscheinlich im falschen Film, denn „Vier Schuss, drei Treffer“, so kann man aus seiner Sicht die erste Halbzeit beschreiben. Im Stahl Stadion, das schon bessere Zeiten mit über zehntausend Fans im Europapokal gesehen hat, waren die ersten zehn Minuten durchaus ansprechend vom VfB. Man hatte das Gefühl, dass etwas möglich ist gegen die mit drei Japaner und drei Brasilianer in der Anfangsformation beginnenden Stahlkicker. Doch der erste nennenswerte Angriff der Gastgeber brachte die Führung für die Brandenburger. Der VfB verlor im Vorwärtsgang den Ball, Stahl spielte auf den schnellen linken Außenstürmer Wasaki, der flach in den Strafraum passte und in der Mitte brauchte Conrado Prudente aus drei Metern freistehend nur noch den Fuß hinhalten.  Der zweite Treffer des Gastgebers verlief nach ähnlichem Muster, diesmal kam die Eingabe über rechts und Franceschini Machado verwandelte gekonnt vom Fünfmeterraum. Und als Norman Freigang verletzt draußen behandelt werden musste, kam es noch schlimmer für den VfB. Eine weitere japanisch- brasilianisch Co- Produktion vollendete De Oliveira zum 3:0. Jetzt konnte die Devise für die Hohenleipischer nur noch heißen, nicht auseinanderzufallen. Trainer Henrik Pohlenz stellte die taktische Formation um und man konnte sich stabilisieren. Bis auf einen Flachschuss knapp neben den Pfosten wurde Stahl nicht mehr gefährlich. Im Gegenteil, der VfB hatte noch zwei verheißungsvolle Gelegenheiten vor der Pause. In der 40. Min. tankte sich Norman Freigang über rechts durch, doch seine scharfe, flache Eingabe schoss Kevin Schüler aus fünf Metern freistehend über den Kasten. Und unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff entschärfte der starke Brandenburger Keeper Böhm einen Distanzschuss von Ayata. In der Pause war in der Hohenleipischer Kabine die Enttäuschung über den Verlauf der ersten Hälfte zu spüren und jetzt konnte es nur ein Ziel geben, als Mannschaft mit Leidenschaft gegen die spielstarken Brandenburger gegenzuhalten. Wie die VfB- Elf das dann umsetzte, war das positive an diesem verkorksten Ausflug in die Havelstadt. Die Hohenleipischer waren nun auch körperlich präsenter und man bekämpfte leidenschaftlich die Dribblings und das schnelle Kurzpassspiel der wieselflinken Akteure der Heimelf. Stahl fand keine Lösungen mehr, sich Chancen zu erarbeiten. Christian Drangosch brauchte in Hälfte Zwei kaum noch eingreifen und nach vorn lief es für die Gäste auch besser. Erwähnenswert, dass Schiedsrichter Musick insgesamt fünf Gelbe Karten an die Stahl Elf verteilte, was zeigt, dass diese nun durchaus Probleme bekam gegen die engagiert spielenden Hohenleipischer. Was fehlte waren die Abschlüsse. Die beste Gelegenheit vergab Norman Freigang, der aus vier Metern über das Tor köpfte. Ärgerlich war am Ende dann doch noch der vierte Treffer  für die Heimelf. Bei einer weiten Eingabe wurde eine Abseitsposition nicht geahndet und das folgende Foul führte zum Strafstoß, den Tarnow sicher zum Endstand verwandelte. Für den VfB kommen jetzt zehn Endspiele im Kampf um den Klassenerhalt und man muss diese Niederlage unbedingt schnell abhaken.              
Stahl: Böhm (GK), Aihara, Oliveira De Olivereira, Schimpf (GK), Conrado Prudente (46. Tarnow, GK), Abe, Schubarth (46. Schmidt), Wasaki, Franceschini Machado (GK, 66. Buczilowski), Kollewe (GK), Bulatov

VfB: Drangosch, Schiffner, Buchwald (30. Otto), David, Rink, Schüler, Ayata (67. Mouen Ebongue), Gutsche, Freigang, Goßlau (76. Stern), P. Werner.

Tore: 1:0 Conrado Prudente (9.), 2:0 Franceschini Machado (24.), 3:0 Oliveira De Olivereira (30.), 4:0 Tarnow (83., FE)
Schiedsrichter: Christopher Musick (Friedland)
Zuschauer: 141
Bericht und Bilder: Lutz Jakob
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