21.11.2015
 
SV Grün Weiß Brieselang - VfB Hohenleipisch 1912 6:0 (3:0)
 
Spitzenreiter Brieselang setzt sich klar durch
 
Nichts wurde es mit einem Überraschungspunkt der besonders im ersten Durchgang ganz mutig und offensiv orientiert spielenden Hohenleipischer, die gleich mehrere, klare Möglichkeiten vergaben. Brieselang dagegen traf bei drei von vier Schüssen, führte zur Pause komfortabel und mit einem Elfmetertor war das Spiel nach einer Stunde gelaufen. Der VfB gab sich nie auf, musste am Ende aber eine herbe Niederlage quittieren.
Mit einer Schweigeminute gedachte man auch vor dieser mit zwanzig Minuten Verspätung angepfiffenen Partie der Terroropfer von Paris.
Die ersten Aktionen des insgesamt sehr fairen Spiels gehörten klar den Gästen, für die Stern und Werner schnell den Abschluss suchten, allerdings hieß es nach den ersten beiden Angriffen der Platzherren früh 2:0. In beiden Fällen verspielte Hohenleipisch die Bälle leichtfertig und brachte sich durch individuelle Fehler ins Hintertreffen. Steins Schuss von der Strafraumgrenze wurde auch noch abgefälscht (6.) und nach Flanke von links konnte Richter kurz darauf frei per Kopf einnetzen (8.). Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, hätte Schollbach nur eine Minute später seine Großchance genutzt und die Kugel wäre nicht um Zentimeter am langen Pfosten vorbei gegangen. Diese Szene schien zugleich typisch für das derzeit auch etwas glücklose Spiel der VfB-Elf, die wenig später die nächste Möglichkeit ausließ und das Spiel mindestens ausgeglichen gestaltete, was auch SV-Trainer Patrick Schlüter so sah. "Ich war sehr überrascht über die Art und Weise, wie Hohenleipisch hier aufgetreten ist, weil sie sehr offensiv gespielt haben, das habe ich so nicht erwartet." Die VfB-Kicker gewannen die Zweikämpfe, eroberten Bälle und suchten das Tor, nur fehlte dort immer ein Tic. Dagegen gelang den Einheimischen als Tabellenführer - wie zum Beweis einer abgedroschenen Fußballphrase - praktisch alles, denn mit einer leicht artistischen Einlage erhöhte Guggenberger mit dem dritten Ball auf das VfB-Tor (22.). Die Hohenleipischer aber blieben dran und Kapitän Nitzschner stand gleich zweimal im Mittelpunkt. Erst, wenn auch knapp abseits postiert, prüfte er per Kopf Schlussmann Doht und scheiterte dann per Direktabnahme aus Nahdistanz denkbar knapp am Keeper (28.). Auf der anderen Seite parierte Jahn glänzend gegen den langen Stein, der ebenfalls aus wenigen Metern zum Abschluss kam (41.).
"Man muss klar sagen, wir führen 3:0 und wissen eigentlich gar nicht so richtig wieso, weil Hohenleipisch drei, vier hundertprozentige Chancen hatte, die unser Torhüter gut hält und wenn es zu Halbzeitpause 3:3 steht, wäre das auch in Ordnung." Das Halbzeitfazit von Brieselangs Coach beschrieb den ersten Abschnitt wohl treffend, half den Gästen aber natürlich gar nichts.
Mit Wiederbeginn übernahmen die Grün-Weißen deutlicher die Kontrolle, spielten stärker nach vorn und erhöhten den Druck. Nachdem Guggenberger zweimal nach Eckball (50.) und nach Wenzel-Flanke (56.) den Ball verpasst hatte, entschied Richter per Foulelfmeter die Partie nach knapp einer Stunde praktisch frühzeitig. Das Foul zum Strafstoß war sicher unglücklich, aber der Pfiff berechtigt. Gleich wenn sich die Hohenleipischer, bei denen Mouen Ebongue für den verletzt in der Kabine gebliebenen Werner spielte, immer wieder anfeuerten und sich bemühten, gelang nun nach vorn kaum noch etwas. "Schade, dass wir aus unserer ansehnlichen ersten Halbzeit nichts Zählbares machen konnten. In der zweiten Hälfte haben wir dann doch nachgelassen und so wurde es am Ende leider noch sehr deutlich." Zwei Treffer legten die Brieselanger noch nach, hatten dabei leichtes Spiel und sicherten sich durch Punktverluste ihrer vermeintlichen Verfolger schon die Herbstmeisterschaft, wogegen Hohenleipisch weiter im Keller steckt. War sie in Brieselang natürlich klarer Außenseiter, ist die VfB-Mannschaft in den verbleibenden drei Partien als eine solche umso mehr gefordert.
SV: Doht, Gastene (69. Jordanov), Liedtke, Stein, Jaczewski, Nerubenko, Graf (60. Borchers), Greinert (60. Cakmak), Wenzel, Richter, Guggenberger.
VfB: Jahn, David, Lehmann, Schiffner, Schollbach, Stern, Lischka, Rink, Nitzschner, Schüler, P. Werner (46. Mouen Ebongue).
Tore: 1:0 Stein (6.), 2:0 Richter (8.), 3:0 Guggenberger (22.), 4:0 Richter (FE, 57.), 5:0 Wenzel (71.), 6:0 Stein (76.).
Schiedsrichter: Tobias Starost (Perleberg)
Zuschauer: 100
Bericht: Frank Thiemig