31.10.2015
SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen- VfB Hohenleipisch 1912 4:0 (3:0)
 
VfB bleibt nach Auswärtschklatsche unten stecken
 
Die höchste Auswärtsniederlage in der Brandenburgliga lässt den VfB weiter tief im Tabellenkeller stecken. Leichte Abwehrfehler besonders in einer schwachen ersten Halbzeit ließen Hohenleipisch schon nach einer halben Stunde 0:3 zurückliegen. Der gute Start in den zweiten Durchgang wurde mit dem 4:0, zudem aus Abseitsstellung erzielt, jäh gestoppt. Zwar gab es ein paar gute Torchancen, aber insgesamt kam von den Gästen viel zu wenig und Miersdorf/Zeuthen sichert problemlos den ersten Saison-Heimsieg.
"Meine Mannschaft hat umgesetzt, was ich ihr vorgegeben habe. Von Anfang an den Bock umstoßen wollen und sofort Gas gaben, weil ich auch darauf gehofft habe, dass Hohenleipisch noch die Reise in den Beinen steckt." zeigte sich SC-Trainer Robert Pocrnic sehr zufrieden. Ob es allerdings wirklich daran lag, dass die VfB-Elf eine so blasse erste Halbzeit ablieferte, ist stark zu bezweifeln, denn lange Fahrten sind die Hohenleipischer Kicker nun wirklich gewöhnt. Sie begannen die Partie viel zu nervös, hatten schon nach wenigen Sekunden Glück, dass Henawi eine Riesenchance aus Nahdistanz nicht nutzte. Die Führung der Platzherren ließ nicht lange auf sich warten und damit nicht genug, lag der SCE auch früh auf der Siegerstraße, bestrafte individuelle Fehler. Henawi netzte frei ein (8.) und wenig später reichten zwei Eintracht-Pässe zum 2:0, als Doppeltorschütze Wolter erfolgreich war (16.). Beide Tore waren Resultat der fehlenden Ordnung in der VfB-Elf in der Startphase. Mitte der ersten Hälfte schienen die Hohenleipischer einigermaßen in die Partie zu finden, bekamen aber einen Dämpfer und Miersdorf/Zeuthen holte sich den nächsten Schub Selbstvertrauen. Beides sollte mit spielentscheidend sein und beides merkte man allen Akteuren an, denn die Eintracht holte sich mehr Bälle, die der Gast auch allzu leicht hergab. Nach einer halben Stunde zeigte sich der SCE auch cleverer. Ein Miersdorfer blieb nach Zweikampf mit Keeper Robert Jakob im Strafraum liegen und während die Gäste offenbar abschalteten, hörte Magomajev auf die Rufe von außen. "Er hat nicht gepfiffen, schieß doch!" Aus der Distanz hob der die Kugel über den Tormann, der nicht nur in dieser Szene mit der sehr tief stehenden Sonne zu kämpfen hatte. Eine Vorentscheidung ohne Frage. Gleich wenn der VfB nun etwas mehr machte, kam viel zu wenig dabei heraus und auch Freistöße aus besten Positionen, oder Eckbälle brachten keine wirkliche Gefahr.
Bissig, mit ganz anderer Körpersprache gingen die VfB-Spieler nach Wiederbeginn zu Werke und hatten gleich ihre bis dahin beste Torchance, als Mouen Ebongue nach Schiffner-Freistoß knapp vergab. Jedoch offenbarte die 50. Minute einen Unterschied zwischen beiden Teams. Freilich startete Wolter aus klarer Abseitsstellung und es ist unbegreiflich, wieso der Assistent hier die Fahne nicht hob, aber nach Ballgewinn ging es bei den Einheimischen direkt und schnell in Richtung Tor - 4:0. Ein neuerlicher Nackenschlag für die VfB-Elf, die sich in der Folgezeit aber dennoch überhaupt nicht hängen ließ, sich aber auch nicht mit dem Ehrentreffer belohnen konnte. Zweimal musste ein Miersdorfer auf der Linie klären und zweimal ging der Ball aus kurzer Entfernung nicht ins Tor. Symptomatisch, diese Szenen für die momentane Situation der Hohenleipischer, die auch das nötige Quäntchen Glück vor dem Tor derzeit einfach nicht haben. Es fehlte an zu vielen Stellen bei den Gästen und bei einem so klaren Resultat hat der Unterlegene keine brauchbaren Argumente, dass dieses nicht in Ordnung ginge. Auf beiden Seiten gab es noch vereinzelt Strafraumszenen, die Platzherren brachten aber ihren ersten Saison-Heimsieg sicher über die Bühne, während die VfB-Mannschaft das Spiel schnell abhaken und den Blick nach vor richten muss, gleich wenn man nun zwei ganz dicke Brocken vor der Brust hat.
SCE: Wittmann, Kresovic (74. Christiansen), Klatt, Burmester, Schmidt, Pälchen, Wolter, Romrig, Magomajev (83. Veit), Henawi (19. Wolpert), Mbiakop.
VfB 1912: Jakob, Jacob, David, Rink, Lehmann (76. Lischka), Nitzschner, Schollbach (68. Hagedorn), Schiffner, Schüler, Mouen Ebongue, P. Werner.
Tore: 1:0 Henawi (8.), 2:0 Wolter (16.), 3:0 Magomajev (29.), 4:0 Wolter (50.)
Schiedsrichter: Michael Nickusch (Berlin)
Zuschauer:124
Bericht und Bilder: Frank Thiemig
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