23.04.2016
Werderaner FC Viktoria 1920 - VfB Hohenleipisch 1912 1:2 (0:1)
 
Geburtstagskind schießt VfB zum Auswärtssieg
 
Der VfB gewann mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und dem Quäntchen Glück des Tüchtigen das Auswärtsspiel in der Blütenstadt Werder und bleibt weiter voll im Rennen um den Klassenerhalt. Und die Wichtigkeit des Sieges wurde erst recht deutlich, als die Ergebnisse von den anderen Plätzen bekannt wurden. Krieschow und Oranienburg gewannen ebenfalls ihre Auswärtsspiele und die Brandenburgliga rückt jetzt in der unteren Tabellenhälfte immer enger zusammen. Selbst Werder ist durch die Niederlage wieder im Abstiegskampf angekommen.
Von Anfang an gingen beide Teams voll zur Sache in diesem Sechspunktespiel, denn Werder wollte sich der Abstiegssorgen endgültig entledigen und der VfB wollte unbedingt etwas Zählbares mit nach Hause nehmen. Die erste Gelegenheit hatte Werders Bitzka, der aber den Ball freistehend am linken Pfosten vorbeisetzte.
Hohenleipisch war in der Abwehr teilweise nicht eng genug an den Leuten und die Führung der Gastgeber schien nach knapp einer halben Stunde fällig, als nach einem zu kurzen Rückpass ein Werderaner allein Richtung Robert Jakob lief, der den schwer verletzten Christian Drangosch im VfB Tor gut vertrat. Jakob gewann die Eins zu Eins Situation mit einem Klasse Tackling, bei dem er sich den Ball eroberte und anschließend sichern konnte. Und wie es so ist im Fußball, rächte sich das nur zwei Minuten später. Eine Ecke von Sascha Gutsche verlängerte Paul Werner per Kopf und fand in David Otto einen Abnehmer, der freistehend am langen Pfosten zum 0:1 einschieben konnte. Jetzt legte Werder noch einen Zahn zu, doch bis auf einen Pfostentreffer ließ die VfB Abwehr um den wieder starken Dirk Schiffner nichts  mehr zu bis zur Pause. Im Gegenteil, Paul Werner hatte noch eine Riesenchance zum 0:2, doch sein Rechtsschuss strich knapp am Tor vorbei. Nach dem Wechsel machten die Einheimischen nun noch mehr Druck, angetrieben von ihrem überragenden Mittelfeldakteur Pascal Maschmann. Den Ausgleich besorgte dieser dann nach einer Stunde höchstpersönlich. Eine Eingabe von links vollendete er im Zentrum per Direktabnahme. Jetzt wollten die Gastgeber nachlegen und man musste befürchten, dass der VfB auf die Verliererstraße gerät. Die größte Chance zur Führung vereitelte Jakob im VfB Tor, der einen scharfen Freistoß reaktionsschnell per Fußabwehr entschärfte. Wie sich die Hohenleipischer dann wieder stabilisieren konnten, war bemerkenswert. Ahmet Ayata, Torsten Schollbach und vor allem der an diesem Tag überragende Kevin Schüler hielten durch riesiges Laufpensum im Mittelfeld dagegen und schafften es auch die Offensive nochmal anzukurbeln. Nachdem der eingewechselte Benjamin Stern und Paul Werner noch zwei sehr gute Gelegenheiten vergaben, schaffte Torsten Schollbach in der 79. Min. den Siegtreffer. Ayata brachte einen als Schuss gedachten Ball vor das Tor und Schollbach lief im Rücken der Werder Abwehr ein und setzte den Ball unter die Latte. Ein tolles Geschenk, das er sich damit zu seinem 34. Geburtstag selbst machen konnte. In den letzten zehn Minuten wurde es dann hektisch. Werder wollte sich nicht mit der Niederlage abfinden, verstärkte nochmal den Sturm. Die erreichten Freistöße und Ecken brachten aber keinen Erfolg, auch weil die VfB Spieler leidenschaftlich um den wichtigen Erfolg kämpften. Als Werder dann hinten aufmachte hatte Benjamin Stern in der 87. Min eine hochkarätige Kontergelegenheit, um den Sack endgültig zuzumachen, scheiterte aber am Werderaner Keeper. So musste man auch in der vierminütigen Nachspielzeit noch um den Sieg bangen, in der ein Werderaner wegen übertriebenen Einsatz durch den guten Schiedsrichter Belke noch Gelb-Rot sah. Als der Sieg feststand, war die Freude groß beim mitgereisten VfB Anhang über den eminent wichtigen Auswärtsdreier, auch, wie schon gesagt,  in Anbetracht der Ergebnisse auf den anderen Plätzen der Liga.
WFC: Henze, Bitzka, Maschmann, Schmidt, Fricke (62. Schultz, GK), Ronis, Neuschäfer-Rube (85. Wolter, GRK 90+2.), Heller (62. Plaue), Brüllke, Mazurkiewicz, Eichhorn.

VfB: Jakob, Schiffner (GK), Gärtner (GK, 70. Buchwald), Schollbach, Ayata, Rink, Otto, Schüler (GK), Goßlau (GK, 46. Stern), Gutsche (77. Mouen Ebongue), P, Werner

Tore: 0:1 Otto (30.), 1:1 Maschmann (60.), 1:2 Schollbach (79.)
Schiedsrichter: Jonas Belke (Drebkau)
Zuschauer: 65
Bericht: Lutz Jakob
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