19.09.2015
VfB Hohenleipisch 1912 - FC Stahl Brandenburg 0:2 (0:0)
 
VfB wartet weiter auf den ersten Heimsieg der Saison
 
Das an Torchancen sehr arme und insgesamt auf bescheidenem Niveau abgelaufene Spiel der Tabellennachbarn entschied der FC Stahl für sich und steht nun einen Rang vor den Hohenleipischern. Denen fehlte es diesmal an mannschaftlicher Geschlossenheit und sie mussten die zweite Hälfte nach einer Ampelkarte in Unterzahl auskommen, was sich letztlich entscheidend auswirkte. Der VfB versuchte nach dem Rückstand bis in die Nachspielzeit alles, nach vorn ging aber viel zu wenig.
Es bleibt dabei, gegen Brandenburg sind die Hohenleipischer ohne Fortune. Und wie zum Beweis dessen, klatschte nach knapp zwei Minuten ein klasse Schuss von Lehmann aus zwanzig Metern an die Latte. Dieser Start machte natürlich Hoffnung, allerdings sollte es, bis auf einen Kopfball von Schüler Sekunden vor Schluss, die einzige echte Torchance der Platzherren bleiben. Zu viel Klein-Klein und jede menge Ballverluste auf beiden Seiten ließen überhaupt kleinen Spielfluss zu. Mitte der ersten Hälfte pressten die Einheimischen früher und legten etwas an Tempo zu, mehr als ein Distanzschuss (25.) und ein Freistoß knapp daneben (27.) sprangen jedoch nicht heraus. Dass derzeit sehr vieles unglücklich gegen die VfB-Kicker läuft, zeigte sich nach gut einer halben Stunde, als Schüler im vollen Lauf von Esteves Lima im Strafraum gehalten wurde, ins Straucheln geriet und zu Fall kam. "Der Kontakt war da und ich musste pfeifen." meinte letzte Woche noch der Referee und gab Strafstoß gegen Hohenleipisch. Auch Schieri Gorczak hatte den Kontakt gesehen, meinte aber hinterher, dass dieser nicht für einen Elfer ausreichen würde. Fehlentscheidung, ganz klar. Dass es auf der anderen Seite wenig später auch eine recht strittige Situation gab, machte es nicht besser. Kurz vor der Pause dann noch ein paar gute VfB-Aktionen jeweils über die rechte Seite. Werner überlupfte den Keeper und der Ball lag im Netz, aber die Abseitsfahne war oben, dann blockte Außenverteidiger Batchou, der viel zu spät verwarnt wurde, eine flache Eingabe von Lehmann (41.) und schließlich endete ein Angriff mit einem Missverständnis zweier Hohenleipischer im FC-Strafraum (44.). Den anschließenden Gegenangriff stoppte Nitzschner im Zweikampf an der Mittellinie und sah dafür zum Entsetzen der Gastgeber die Ampelkarte, weil er eine Viertelstunde zuvor für ein taktisches Foul Gelb gesehen hatte. Eine extrem harte Entscheidung und es war schon erstaunlich, dass bei diesem Maßstab und insgesamt neun Verwarnungen für beide Teams, keine Ampelkarte dazu kam.
Fraglos der Knackpunkt der Begegnung und den Gastgebern standen schwere 45 Minuten in Unterzahl bevor. Mit Wiederbeginn gehörten dem FC Stahl - am Rande bemerkt, mit nicht weniger als sechs Ausländern in der Startformation - sogleich mehr Spielanteile. Ein Freistoß ging knapp am langen Pfosten vorbei (48.) und Savicevik schoss zentral eine schöne Hereingabe über das Tor (54.). Der VfB berappelte sich, vieles blieb aber Stückwerk und mit Einzelaktionen erreichte man freilich nichts. Ansonsten eine Stärke der VfB-Elf, funktionierte sie diesmal als Mannschaft kaum und wenn dann der eine oder andere auch noch einen schlechten Tag erwischt, spielt das dem Gegner voll in die Karten. Umso ärgerlicher aus Sicht der Einheimischen, weil der FC Stahl, mit einer insgesamt blassen Leistung zu den Punkten kam. Bis in die Nachspielzeit versuchten die Hohenleipischer noch einmal alles, rückten weiter auf und nachdem Drangosch gegen den kurz vorher eingewechselten da Silva einen Konter noch parieren konnte (88.), traf dieser mit einem weitern schnellen Gegenangriff zum Endstand (90.+1).
Ein gebrauchter Tag für die Hohenleipischer und im ersten Moment überwog natürlich die Enttäuschung bei ihnen. Im Mittelkreis zusammengekommen, ging nach der ersten Analyse allerdings der Blick schnell wieder nach vorn. "Jetzt muss jeder eine Schippe drauflegen!" gab Trainer Henrik Pohlenz auch gleich Anspruch und Richtung vor.
VfB: Drangosch, Jacob (GK), David, Lehmann (68. Gärtner, GK), Schüler, Stern (72. Lischka), Ayata (GK, 79. Freigang), Rink, Nitzschner (GRK 44.), P. Werner, Goßlau (GK).

Stahl: Böhm, Batchou (GK), Schimpf, Esteves Lima, Abe, Schubarth, Wasaki, Kollewe (GK), Tarnow (GK), Bulatov, Savicevik Mota (GK, 83. da Silva)

Tore: 0:1 Abe (68.), 0:2 da Silva (90+1.)
Schiedsrichter: Christian Gorczak (Ortrand)
Zuschauer: 165
Bericht und Bilder: Frank Thiemig
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