21.05.2016
 
VfB Hohenleipisch 1912 - SV Grün Weiß Brieselang 0:0
 
VfB-Elf mit hoch verdientem Punkt gegen den Aufsteiger
 
Mit einer hervorragenden Mannschaftsleistung knöpften die Hohenleipischer dem künftigen Oberligisten einen mehr als verdienten Punkt ab, waren in der intensiven und tempogeladenen Partie tonangebend und am Ende näher am Sieg. Ein verwehrter Foulelfmeter und ein Lattenkopfball in der Nachspielzeit verhinderten dies. Brieselang kam nur in der Schlussphase auf und letztlich zu einem schmeichelhaften Remis.
Vor ansehnlicher Kulisse bestimmten die Platzherren von Beginn an die Szenerie und lieferten über die gesamte Dauer eine starke Leistung in allen Mannschaftteilen. Paul Werner setzte das erste Achtungszeichen (5.) und die Gäste hatten nach einer Viertelstunde schon zwei Verwarnungen kassiert. Bei Brieselang lief nicht viel zusammen, nur sporadisch blitzte ihr Kurzpassspiel auf und Torabschlüsse blieben absolute Mangelware. Lenny Stein versuchte es einmal (14.), vertändelte aber den Ball gegen die aufmerksame und sichere Defensive der Platzherren. Entsprechend unzufrieden war SV-Trainer Patrick Schlüter: "Wir sind von der ersten bis zur letzten Minute nicht richtig in die Partie gekommen. Über eine Niederlage hätten wir uns nicht beschweren können. Das war eines der wenigen Spiele in dieser Saison, wo alle wirklich an ihre Grenzen gehen mussten. Ein großes Lob dafür an Hohenleipisch, die uns alles abverlangt haben. Das Team ist wirklich eine Bereicherung für die Brandenburgliga." Mitte der ersten Hälfte lag die VfB-Führung durchaus in der Luft, SV-Tormann Doht reagierte zweimal ganz stark gegen Seifert und musste außerhalb des Strafraums gegen Freigang alles riskieren (40.). Mit Wiederbeginn änderte sich nichts am Geschehen auf dem Platz und Hohenleipisch wartete mit einigen verheißungsvollen Angriffen und Abschlüssen auf, wie z.B. Nitzschners Flachschuss von der Strafraumgrenze (56.). Mit einem Freistoß kam der Tabellenführer zu seiner ersten Torchance, jedoch lenkte Jakob den von Schmidt platziert geschossenen Ball noch um den Pfosten (66.). Gleich wenn die Partie nun etwas ausgeglichener wurde, erspielten sich die Einheimischen mehr und deutlich bessere Tormöglichkeiten, von denen Mouen Ebongue nach Zusammenspiel mit Freigang eine ganz dicke hatte (74.). Freigangs straffen Schuss wehrte Doht ab und vor dem einschussbereiten Mouen Ebongue rettete Liedtke in im letzten Moment. Brieselangs Keeper stand noch mehrfach im Brennpunkt und hielt den Punkt für seine Farben fest, blieb auch gegen Schülers Kopfball Sieger (79.). Brieselang wurde mit einen Freistoß vom Strafraumeck über den Kasten (82.) und durch Torjäger Richter noch zweimal gefährlich, Jakob klärte aber (85.). Zwei Minuten vor Schluss folgte der größte Aufreger, als Jaczewski den durchgebrochenen Mouen Ebongue im Strafraum regelwidrig zu Fall brachte, der Elfmeterpfiff aber aus unerfindlichen Gründen ausblieb. "Kann man sicher geben, aber ich pfeife nur die ganz klaren Dinge." - daran hatte sich der Referee während des Spiels allerdings auch nicht orientiert. Und beinahe wäre diese Szene völlig unwichtig geworden, denn in der Nachspielzeit war auch Doht überwunden. Der Kopfball von VfB-Kapitän Nitzschner klatschte jedoch gegen die Querlatte (90.+3) und das torlose Remis - eines der besten Sorte - stand fest. Durch die gleichzeitige Niederlage von Verfolger Waltersdorf konnte Brieselang mit dem einen glücklichen Punkt schon den Oberligaaufstieg feiern. VfB-Trainer Henrik Pohlenz resümierte: "Glückwunsch an Brieselang zum Aufstieg. Wir haben uns heute für eine Topleistung leider nicht belohnt. Es war ein sehr intensives Spiel ohne große Verschnaufpausen. Wir waren die bessere Mannschaft und hatten viele Torraumaktionen. Am Ende hat aber das Quäntchen Glück gefehlt. Ich hoffe nicht, so paradox das klingen mag, dass der eine Punkt gegen den Spitzenreiter am Saisonende zu wenig war. Wir müssen jetzt weiter von Spiel zu Spiel sehen. Es wird bis zum Schluss spannend bleiben." Durch die Siege von Oranienburg und Eisenhüttenstadt trennen die Plätze 12 bis 15 jeweils nur einen Punkt. Kommenden Sonntag - wegen des Pokalendspiels pausiert der Landesfußball am Samstag - haben die Hohenleipischer in Neustadt/Dosse nicht nur ihre weiteste Auswärtsfahrt, sondern auch eine sehr anspruchsvolle Aufgabe vor sich.
VfB: Jakob, Schiffner (83. David), Rink, Otto (GK), Seifert, Schüler, Nitzschner, Goßlau, Gutsche (58. Mouen Ebongue), Freigang (GK), P. Werner
SV: Doht, Jaczewski, Liedtke (GK), Gastene, Stein (GK), Nkok, Wollschläger (72. Wenzel), Marciniak (GK, 69. Hippe), Greinert, Schmidt (76. Katelin), Richter (GK).
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Heiko Heinze (Drebkau)
Zuschauer: 236
Bericht: Frank Thiemig