07.11.2015
VfB Hohenleipisch 1912 - BSV Guben Nord 1:1 (1:1)
 
Ein Heimpunkt für die Moral
 
In einem kampfbetonten Spiel auf schwierigem Boden holt der VfB einen Teilerfolg gegen ein Spitzenteam und belohnte sich für  90 Minuten engagiertes Spiel. In einer insgesamt äußerst fairen Partie führte Guben schnell, doch der VfB schaffte durch Benjamin Stern nach gut 20 Minuten den Ausgleich und hatte danach seine beste Phase, verpasste aber den zweiten Treffer nachzulegen. In der zweiten Hälfte gab es Chancen auf beiden Seiten zum Siegtreffer, doch am Ende waren sich beide Seiten einig, dass das Unentschieden wohl ein gerechtes Resultat war. 
Die Vorzeichen standen auch diesmal nicht gut für den VfB, denn Martin Nitzschner konnte verletzungsbedingt nicht spielen und kurz vor der Partie musste auch Eddy Goßlau passen. Auch Keeper Christian Drangosch war noch nicht wieder fit, so dass Christoph Jahn, der 2010 eigentlich seine Karriere beendet hat,  nach  über 5 Jahren sein Comeback beim VfB gab. Ein großes Dankeschön an Christoph, der sich bereit erklärt hat dem VfB bis zur Winterpause zu helfen. Und dass er nichts verlernt hat, konnte er mehrfach beweisen - eine bemerkenswerte Geschichte. Von der ersten Minute an hatten beide Mannschaften Probleme mit dem seifigen Untergrund und daraus ergab sich die erste  Gelegenheit für die Gäste, als David wegrutschte. Nach zwölf Minuten dann der nächste Fehler der VfB Abwehr und der schnelle Wegner konnte allein auf Jahn zulaufen, der keine Chance hatte, das 0:1 zu verhindern. Doch der VfB fing sich, auch weil die Elf deutlich präsenter war als in den letzten Spielen. Zunächst hatte Paul Werner nach einer Viertelstunde die Riesengelegenheit zum Ausgleich, doch freistehend schoss er den am Boden liegenden Gubener Torwart an. Zwei Minuten später dann die letzte klare Chance für Guben in Hälfte eins. Doch Christoph Jahn blieb Sieger im Eins zu Eins gegen den Gubener Angreifer. Die Belohnung für den hohen läuferischen Aufwand der Heimelf, aus der Torsten Schollbach noch herausragte, gab es in der 22. Min. als Benjamin Stern nutzte, dass sein Gegenspieler auch wegrutschte. Aus halblinker Position traf er ins lange Eck zum 1:1. Jetzt waren die Hohenleipischer gut im Spiel und übten Druck aus. Mehrere Ecken brachten Gefahr für das Gästegehäuse, doch es fehlte im Abschluss das letzte Quäntchen Glück. Vor allem unmittelbar vor der Halbzeit, als nach schönem Spielzug über außen und der flachen Eingabe von Lehmann es zum Zweikampf zwischen Torwart Loboda und Stern kam. Der Torwart traf dabei erst Stern und dann den Ball, doch für den ansonsten gut leitenden Schiedsrichter Dreschkowski reichte der Kontakt nicht, um auf den Punkt zu zeigen. Loboda konnte nach der Pause nicht weiter machen und für ihn kam der junge Hübner. Man merkte den Gubenern jetzt an, dass sie mehr wollten und sie übernahmen das Zepter im Mittelfeld. Dabei wurde immer wieder Wegner gesucht, der der VfB Defensive mächtig zu schaffen machte. Aber mit Leidenschaft hielt man dagegen, und nach der Einwechslung von Pierre Mouen Ebongue ging es auch nach vorn wieder zielstrebiger. Als dieser sich halblinks gegen zwei Verteidiger durchsetzte, war die Chance zur Führung da, aber sein satter Linksschuss ging knapp über die Latte. Dann verpasste Schollbach freistehend eine Eingabe von links. Die letzte Viertelstunde war für die Heimelf noch einmal harte Arbeit. Guben entwickelte nochmal Druck, auch weil den VfB Spielern nun zu schnell die Bälle im Vorwärtsgang verloren gingen und erster körperlicher Verschleiß auf Grund des aufwendigen Spiels sichtbar wurde. Guben kam zu einigen verheißungsvollen Freistoßsituationen, aber entweder waren sie zu ungenau oder Christoph Jahn konnte klären. Als er in der 90. Min. einen Ball aus der rechten oberen Ecke kratzte, schien das Unentschieden gesichert. Aber das Spiel sollte noch einen Aufreger bereit halten. Paul Werner konnte noch vor der Mittellinie in die entblößte Abwehr der Gäste starten. Von halbrechts  versuchte er mit einer Eingabe den mitgelaufenen Mouen Ebongue zu bedienen, doch dieser verpasste den Ball um Haaresbreite. So blieb es beim Unentschieden, das die Hohenleipischer mit neuer Moral in die nächsten beiden schweren Aufgaben gehen lässt. Zunächst kommende Woche im Pokalviertelfinale in Ludwigsfelde und dann beim Spitzenreiter in Brieselang.     
VfB: Jahn, David, Gärtner (GRK, 90+2.), Rink (GK), Seifert, Lehmann (GK), Schüler, Hagedorn (87. Goßlau), Schollbach (88. Jacob), Stern (58. Mouen Ebongue), P. Werner.
BSV: Loboda (46. Hübner), Richter, Schulz, Mönich (76. Münschke), Stoll, Hauf (63. Hähnel), Prüfer, Schack, Wegner, Waszkowiak, Schwittlich.
Tore: 0:1 Wegner (12.), 1:1 Stern (22.)
Schiedsrichter: Nico Dreschowski (Potsdam)
Zuschauer: 156
Bericht: Lutz Jakob
Bilder: Rüdiger Wiedemann
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