29.08.2015
VfB Hohenleipisch 1912 - RSV Waltersdorf 09 1:2 (0:1)
 
VfB belohnt sich nicht - RSV abgeklärt
 
Hohenleipisch konnte seine Bilanz gegen Waltersdorf nicht aufbessern und unterlag dem Titelkandidaten knapp. Trotz  erheblicher Personalprobleme gab es genügend VfB-Chancen für einen Punkt, der nach starker Mannschaftsleistung absolut verdient gewesen wäre. Die Gäste nutzten zwei Fehler eiskalt und den Platzherren fehlte bei zwei Pfostentreffern auch das Quäntchen Glück.
"Mit dieser erstmals aufgestellten Formation haben wir eigentlich ein ganz ordentliches Spiel gemacht." resümierte VfB-Trainer Henrik Pohlenz nach dem Schlusspfiff. Schließlich standen mit Jacob, Rink, Seifert und Schiffner der komplette Abwehrblock und mit Nitzschner, Hagedorn, Schüler und Freigang weitere Stammkräfte nicht zur Verfügung. Die Gäste legten sehr druckvoll los und gingen früh in Führung, just in dem Moment, als Gärtner hinter der Grundlinie behandelt wurde, im Zentrum fehlte und verletzungsbedingt auch nicht weitermachen konnte. Torschütze Uher kam vollkommen frei zum Kopfball (11.). Der RSV ließ den Ball gut laufen, konnte sich echte Torchancen aber nicht wirklich erarbeiten. Mitte der ersten Hälfte hatte Hohenleipisch in die Partie gefunden und durch Mouen Ebongue sogleich die erste Möglichkeit. Den Ball schön angenommen und gegen Wypart duchgesetzt, landete sein Schuss aber am langen Pfosten (21.). War RSV-Keeper Zuch hier chancenlos, lenkte er wenig später den Kopfball von Werner mit den Fingerspitzen gerade noch zur Ecke (28.). Dann konnte Innenverteidiger Krüger im letzten Augenblick die Kugel noch vor dem einschussbereiten Werner, von Ayata glänzend in Szene gesetzt, weggrätschen (32.). Der Ausgleich zu diesem Zeitpunkt war allemal fällig, die Waltersdorfer standen aber gut und gingen auch beherzt zur Sache. Zweimal wurde Mouen Ebongue so am kontrollierten Abschluss gehindert und Otto an der Strafraumgrenze gestoppt. Der anschließende Freistoß ging knapp daneben, wie die Standards bei den Einheimischen diesmal insgesamt verpufften. "Die Pausenführung war in Anbetracht des Chancenverhältnisses für uns schon glücklich und das habe ich meiner Mannschaft in der Kabine auch deutlich gesagt." meinte RSV-Trainer Andreas Fricke zum Halbzeitstand. Und besser konnte es für seine Elf im zweiten Durchgang gar nicht losgehen, wie es schlechter für die Platzherren hätte nicht sein können. Noch keine Minute war gespielt, da stand es 0:2 nachdem Griebsch eine VfB-Fehlerkette, beginnend mit Fehlpass an der Mittellinie ganz cool bestrafte. "Mit leichten Fehlern haben wir es dem Gegner heute wieder zu einfach gemacht." meinte VfB-Trainer Henrik Pohlenz dazu. Seine Mannschaft hatte sich gut herangearbeitet und musste wieder einen Rückschlag hinnehmen. Den steckte sie aber blendend weg und gab sich zu keinem Zeitpunkt auf, gleich wenn die Waltersdorfer eine gute Konterchance durch Griebsch, stark geklärt von David (54.) und eine Möglichkeit durch Krüger nach einem Eckball hatten (60.), die Buchwald zunichte machte. Die Partie war inzwischen hitziger geworden, woran das schwache Schiedsrichterteam mit einigen fragwürdigen Entscheidungen auf dem Feld und an den Linien - da war man sich auf beiden Seiten einig - seinen Anteil hatte. Der VfB war nach gut einer Stunde zurück im Spiel, nachdem Ayata per Freistoß glänzend auf Mouen Ebongue spielte und dieser volley unter die Latte schoss (67.) und um ein Haar wäre dem Hohenleipischer Stürmer eine Minute später das 2:2 gelungen. Jedoch hatte er zum zweiten Mal Pech - wieder an den Pfosten und die mangelnde Chancenverwertung erwies sich erneut als Manko der Platzherren. Jetzt war richtig Feuer im Spiel, die Einheimischen spielten mutig nach vorn, die 09er ließen in der 70. Minute eine Chance aus und schienen in dieser Phase durchaus etwas die Ordnung zu verlieren. Ein paar enge Situationen gab es in RSV-Strafraumnähe, wobei eine höchst umstritten blieb, nachdem Mouen Ebongue frei an die Kugel, nur noch den Tormann vor sich, kam. "Dass der Ball von einem Gegenspieler kam, habe ich gar nicht gesehen." so Assistent Nr. zwei, was aber auch nicht sein Heben und Senken und erneutes Heben der Fahne erklärte (73.). Bis in die Nachspielzeit kämpften die Gastgeber unverdrossen, schnupperten quasi am Punkt und auch Keeper Drangosch ging mit vor. Waltersdorfs Trainer sah seine Elf verdient als Sieger. "Wir waren in allen Mannschaftsteilen besser besetzt." Genau wie es aber dafür keine Zähler gibt, bekommt niemand etwas für sein Engagement, zumindest nicht im Fußball. "Wir haben als Mannschaft stark dagegen gehalten, sie hat sich für ihre Leistung aber nicht belohnt." so nochmals Pohlenz, für den die Personalsorgen nach der Gärtner-Verletzung und der unglücklichen Ampelkarte vom insgesamt starken Goßlau in der Nachspielzeit, nicht kleiner werden.

VfB: Drangosch, Gärtner (GK, 11. Buchwald, 66. Schollbach), David, Otto, Stern, Goßlau (GRK), Lischka (75. Gutsche), Lehmann (GK), Ayata (GK), P. Werner, Mouen Ebongue.

RSV: Zuch, Lindenberg, Karaschewitz, Krüger, Wypart GK), Franke, Matondo, Griebsch (GK, 76. Griebsch), Romanowski (70. Krotzeck), Clemens, Uher (92. Agwaze).

Tore: 0:1 Uher (11.), 0:2 Griebsch (46.), 1:2 Mouen Ebongue (67.)
Schiedsrichter: Hannes Hähnel (Frankfurt/Oder)
Zuschauer: 183
Bericht und Bilder: Frank Thiemig
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