24.10.2015
VfB Hohenleipisch 1912 - Werderaner FC Viktoria 1920 2:3 (0:1)
 
Auch diesmal war wieder mehr drin für den VfB
 

Der VfB verliert bereits sein viertes Heimspiel in dieser Saison und ringt weiter um die Stabilität der Vorsaison. Dabei hatte sich die Mannschaft viel vorgenommen und wollte unbedingt den Heimdreier, um Anschluss an das Tabellenmittelfeld zu schaffen. Doch kurz vor der Partie gab es den ersten Dämpfer, als klar wurde, dass Christian Drangosch verletzungsbedingt nicht halten kann. Tim Seifert, der mit seiner Routine dann auf dem Feld fehlte, ersetzte ihn im VfB Tor. Er machte seine Sache gut, an ihm lag es nicht, dass die Hohenleipischer wieder ihr Heimspiel verloren. 
Der gebrauchte Tag ging gleich nach Anpfiff des sehr gut leitenden Schiedsrichters Stefan Lüth weiter. Schon nach drei Minuten musste der zuletzt stets stark spielende Ahmet Ayata mit einer Zerrung ausgewechselt werden. Die Hohenleipischer fanden dann auch in der ersten Hälfte kaum ins Spiel. Werder entpuppte sich als ballsicherer Gegner, der im Mittelfeld mit vielen Ballstafetten die Hoheit übernahm. Der VfB verlor viel zu schnell die Bälle in der Vorwärtsbewegung. Hier zeigte sich die derzeitige Verunsicherung in der Mannschaft. Nach gut einer Viertelstunde gingen die Werderaner dann auch noch in Führung, was das Vorhaben Heimsieg nun noch schwieriger machte. Ein schöner 20m Schuss von Habler schlug unhaltbar im linken Eck ein. Der VfB hatte nur zwei Halbchancen bis zur Pause zu verzeichnen, Mouen Ebongue schoss rechts knapp daneben und Sascha Gutsche setzte eine Direktabnahme ans Außennetz. Nach dem Wechsel kam dann aber eine andere VfB Mannschaft aus der Kabine. Mit Leidenschaft und teilweise ansehnlichen Kombinationen erarbeitete man sich nun gute Chancen zum Ausgleich. Zunächst war es Gutsche, der aus spitzem Winkel am starken Gästetorwart Henze scheiterte, dann entschärfte dieser einen Scharfschuss aus Nahdistanz. Jetzt hatte man das Gefühl, dass eine Einheit auf dem Spielfeld steht, die gemeinsam das Spiel drehen wollte. Und nach einer Stunde Spielzeit schaffte man auch den Ausgleich. Paul Werner bediente den rechts startenden Pierre Mouen Ebongue und dieser verwandelte mit seinem eigentlich schwächeren rechten Fuß ins lange Eck. Jetzt wollte die Heimelf natürlich mehr und fast wäre das auch gelungen. Paul Werner, vom stark spielenden Tommy Lehmann halblinks eingesetzt,   steuerte allein auf das Tor zu, legte sich aber den Ball einen Tick zu weit vor, so dass der Torwart Sieger blieb. Dass man in dieser Phase, als man Werder eigentlich ganz gut im Griff hatte, die Abwehr so entblößte, dass der Gast durch einen fein herausgespielten Konter wieder in Führung gehen konnte, muss sich die Mannschaft selbst ankreiden. Es waren zu diesem Zeitpunkt noch gut 20 Minuten Zeit, um auf den Siegtreffer zu spielen und es gab keinen Grund, die Defensive zu vernachlässigen. Nun war klar, dass es schwer werden würde noch einmal zurückzukommen. Sicher kann man der Mannschaft den Willen nicht absprechen, die noch einmal alles versuchte, aber es fehlte an Präzision und noch dazu machte die Gästeabwehr keine Fehler. Fünf Minuten vor Schluss fiel dann die endgültige Entscheidung aus einem Werder Konter heraus, begünstigt durch die VfB Defensive, die einen schon gewonnen Ball wieder verlor. Schmidt bedankte sich mit einem Heber über Torwart Seifert und erzielte den dritten Treffer der Blütenstädter. Dass die Hohenleipischer noch einmal verkürzen konnten, hatte dann keinen Einfluss mehr auf die Punktevergabe. Der von Paul Werner verwandelte Elfmeter nach Foul an Gutsche zum 2:3 kam zu spät. Unmittelbar nach Ausführung des Strafstoßes pfiff Schieri Lüth die Partie ab und hinterließ auf und neben dem Feld enttäuschte Hohenleipischer Spieler und Fans. Wieder zeigte sich, dass in der Brandenburgliga gegen jede Mannschaft alles passen muss, um einen Sieg einfahren zu können.  Der VfB war in jedem verlorenen Spiel dran an den Punkten, doch fehlt zurzeit das letzte Quäntchen Glück und Selbstvertrauen in allen Mannschaftsteilen, dass es sich gilt in den nächsten Partien wieder zu erarbeiten, um weiter in Schlagdistanz zum Tabellenmittelfeld zu bleiben.

VfB: Seifert, Jacob (GK), Rink (GK), Lehmann, David, Schollbach (68. Schüler), Ayata (3. Gutsche), Nitzschner (GK), Goßlau (75. Hagedorn), Mouen Ebongue, P. Werner.

WFC: Henze, Suchacek, Schmidt, Fricke (GK, 66 Heller), Ronis (GK), Neuschäfer-Rube (88. Jurkschat), Blondzik, Habler (83. Wolter), Mazurkiewicz, Thoß, Eichhorn.

Tore: 0:1 Habler (13.), 1:1 Mouen Ebongue (60.), 1:2 Thoß (71.), 1:3 Schmidt (85.), 2:3 P. Werner (90+3.,
Schiedsrichter: Stefan Lüth (Ludwigsfelde)
Zuschauer: 157
Bericht: Lutz Jakob
Bilder: Nev Samuel Wiedemann
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