04.11.2017
SV Kolkwitzer 1896 - VfB Hohenleipisch 1912 0:4 (0:0)
  Steigerung nach der Pause bringt VfB-Sieg  
Mit dem ersten Dreier nach einer sechs Spiele währenden Durststrecke konnten die Hohenleipischer diesmal ihr Vorhaben umsetzen und rückten damit etwas weiter ins Tabellenmittelfeld. Dass man eine recht lange Anlaufzeit brauchte, bei den Kolkwitzer Chancen durchaus Glück hatte und das Ergebnis vielleicht etwas zu hoch ausfiel, war den VfB-Kickern, die sich den Sieg mit einer Steigerung im zweiten Durchgang verdienten, am Ende völlig egal.
Im ersten Durchgang boten beide Teams wenig Ansehnliches und ein Spielfluss kam nicht zustande. Zwar wurde der VfB durch Erken und Werner schon nach drei Minuten gefährlich, aber zweimal Grützner in bester Position (6., 20.) und Specht mit einem 35-Meter-Heber (19.) hatten für den KSV gute Möglichkeiten. Die Bälle gingen aber neben oder über das Tor, wie VfB-Keeper Drangosch im gesamten Spiel nicht einmal ernsthaft eingreifen musste, weil die Kolkwitzer so schlecht zielten. Nach einer halben Stunde rollte die Kugel aber auch ganz knapp am KSV-Tor vorbei. Vetter hatte eine Lehmann-Flanke angenommen, sich gedreht und flach abgeschlossen. Dann war Choschzick einen Tic vor Werner nach einer Ecke am Ball (37.) und mit der letzten Aktion vor der Pause kam der VfB mit Schollbach und Werner noch einmal gefährlich vor das Tor.
Ein nicht alltäglicher Wechsel im Schiedsrichterteam machte sich durch die Verletzung von Referee Donhauser notwendig. Assistent Meißner leitete mit Wiederbeginn die Partie und den freien Posten an der Linie nahm Kolkwitz' Ersatztorwart Blumberg-Krüger als geprüfter Schiedsrichter ein.
Immer noch wirkten fast alle Aktionen recht hektisch, weil keiner in Rückstand geraten wollte. Fast im Konterstil setzte Hohenleipisch mit Werner ein Offensivzeichen (51.), bevor die Platzherren nach einem sehr schnell ausgeführten Freistoß durch Kaiser aus fünf Metern die Großchance zur Führung vergaben (56.). Offenbar ein Wachmacher für die VfB-Elf, die sich sofort straffte, zusehends bestimmend wurde und mit einer tollen Werner-Direktabnahme nach Eckball in Führung ging (59.). Wie dünn der Vorsprung war, zeigte sich schon kurz darauf, als Kolkwitz den Ausgleich verpasste (63.), aber der VfB bestimmte jetzt das Geschehen, wenngleich die Angriffe meist nicht ausgespielt wurden.
Eine Viertelstunde vor Schluss folgten zwei ganz entscheidende Szenen. Lehnik verpasste das 1:1, setzte das Leder Zentimeter neben den langen Pfosten (73.) und dann erhöhten die Gäste mit einem blitzsauberen Spielzug. Kriegereit schickte Werner, der sich belendend behauptete und mit Übersicht quer ablegte, wo Otto keine Mühe hatte (76.). Die Gastgeber waren sichtlich beeindruckt, brachten nichts mehr zustande und Hohenleipisch legte noch zweimal nach. Nach Foul am durchgebrochenen Erken verwandelte Werner sicher vom Punkt (80.) und mit einem sehenswerten Freistoß, den Szobonya verursacht und dafür die Ampelkarte gesehen hatte, markierte Ayata den Endstand (83.). Vom rechten Strafraumeck traf er genau in den Torwinkel. Für die Hohenleipischer ist der Sieg nur ein Schritt in die richtige Richtung, für eine Trendwende müsste schon kommenden Samstag im ersten von zwei Heimspielen in Folge nachgelegt werden.

Kolkwitz: Choschzick (GK), Streich, Kaiser, Szobonya (GRK, 83.), Bagola (GK), Helbig (83. Gipp), Specht, Zittlau (76. Kuba), Goertz, Grützner (76. Waltschew), Lehnik (GK).

VfB: Drangosch, Schiffner, T. Lehmann, Kriegereit, Stern, Schollbach, Ayata (84. Pospischil), Otto, Erken (87. Buchwald), Vetter (56. Bischof, GK), P. Werner

Tore: 0:1 P. Werner (59.), 0:2 Otto (76.), 0:3 P. Werner (80., FE), 0:4 Ayata (83.)
Schiedsrichter: Andreas Donhauser (Petkus)
Zuschauer: 75
Bericht und Bilder: Frank Thiemig
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