28.10.2017
VfB Hohenleipisch 1912 - BSC Preußen Blankenfelde-Mahlow 2:3 (1:1)
 
Gnadenlos effektiver Tabellenführer
 
Nach Spielschluss rätselten zum wiederholten Mal in dieser Saison Mannschaft, Trainer und Zuschauer, wie es möglich ist, dass man so ein überlegen geführtes Spiel verlieren kann. Die vereinfachte Antwort ist: Blankenfelde machte aus vier Chancen drei Tore, der VfB aus einer Vielzahl von Möglichkeiten eben nur zwei Treffer. In der ersten Halbzeit lieferten die Hohenleipischer ihre bisher beste Saisonleistung ab. Mit hohem Tempo, schönen Kombinationen und hochkonzentriert kaufte man dem Tabellenführer den Schneid ab. Schon in der fünften Spielminute kombinierte man David Otto halbrechts frei, doch sein Schuss landete am Pfosten und den Nachschuss parierte der gegnerische Torwart. Nach gut einer Viertelstunde hätten sich die Gäste fast selbst den Ball ins Tor gelegt, doch der ungewollte Rückpass kullerte knapp neben den Kasten. In der 30. Min. war es Kapitän Paul Werner, der einen Flachschuss haarscharf links neben das Tor platzierte. Der Führungstreffer war dann auch hochverdient. Nach einem mustergültigen Angriff über links legte Mouen Ebongue das Leder quer in die Mitte, wo Ahmet Ayata aus Nahdistanz einschieben konnte. Doch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte schlugen die Blankenfelder zurück. Quasi mit ihrem einzigen Schuss der gesamten ersten Halbzeit auf das Drangosch Tor zirkelte Neubauer einen Freistoß aus 20 m über die Mauer ins linke obere Eck zum 1:1. Der Gästetrainer Mirko Schult konstatierte in der Pause treffend: “Wenn du oben stehst hast du eben das Glück und triffst mit einer Chance und wenn du unten stehst gehen die Dinger eben nicht rein. Ist zwar eine Phrase, aber heute eine zutreffende Fußballweisheit“. Und er sollte damit auch Recht behalten, was den Verlauf der zweiten Hälfte betraf. Zwar ging der VfB in der 48. Min. wieder in Führung, als Christoph Wenzel eine scharfe Ayata Ecke per Kopf zum 2:1 verwandelte, doch der mögliche dritte Treffer, der das Spiel wohl zugunsten des VfB entschieden hätte, wollte nicht fallen. Die allerbeste Gelegenheit dazu gab es nach knapp einer Stunde Spielzeit. Eine langgezogene Ecke köpfte Carsten Gärtner in die Tormitte, der Torhüter der Gäste wehrte zu kurz ab und Wenzel setzte das Leder mit wuchtigem Kopfstoß nur die Latte. Und das rächte sich. Nur Minuten später war es der gerade eingewechselte Bieda, der den erneuten Ausgleich erzielte. Eine Flanke von Linksaußen verlängerte ein VfB Verteidiger unglücklich mit dem Kopf zum am langen Pfosten blank stehenden Blankenfelder, der trocken einnetzte. Zwei Chancen, zwei Treffer für die effektiven Gäste. Und es sollte noch schlimmer kommen. Nach Ballverlust des VfB  spielte Blankenfelde einen langen Ball  in die Schnittstelle der Abwehr, Belz nahm diesen gekonnt mit, wobei vielleicht noch der Oberarm im Spiel war und schob die Kugel frei vor Drangosch auftauchend zum 2:3 ein. Drei Bälle auf das  Tor bekommen und drei Treffer kassiert. Fußball ist manchmal ungerecht. Zumindest ein Unentschieden war aber noch möglich, doch Paul Werner setzte das Leder in der 81. Min. aus 6m volley über den Kasten. „Erst hast du kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu“, ein  weiterer Fußballspruch, mit dem man diesen Fußballnachmittag in Hohenleipisch treffend beschreiben kann.
VfB: Drangosch, Schiffner, Gärtner (GK), K. Schüler, T. Lehmann (GK, 88. Kriegereit), Ayata (78. Vetter), Otto, Wenzel (GK), Mouen Ebongue, Erken, P. Werner.

BSC: Kuper, Maschmann, Iaccarino (GK), Belz, Bas (85. Engelmann), Blazynski, Gebauer (GK), Abdallah (GK, 73. Al-Taie (GK), Schult, Zabel (65. Bieda), Neubauer.

Tore: Ayata (38.), 1:1 Neubauer (45.), 2:1 Wenzel (48.), 2:2 Bieda (66.), 2:3 Belz (73.)
Schiedsrichter: Felix Alich ( Cottbus)
Zuschauer: 112
Bericht: Lutz Jakob
Bilder: Rüdiger Wiedemann
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