11.11.2017
VfB Hohenleipisch 1912 - VfB Cottbus 97 2:3 (1:0)
Hohenleipischer fühlten sich zu früh als Sieger
Und täglich grüßt das Murmeltier. So kann man diese Saison des VfB Hohenleipisch so langsam beschreiben. Wieder verspielte man eine Führung in der letzten Viertelstunde. Diesmal war es besonders bitter, denn der Aufsteiger aus Cottbus riss nun wahrlich keine Bäume aus und schien bis zum Anschlusstreffer eigentlich chancenlos zu sein. Schon in der ersten Hälfte hätte die Heimelf den Sack zu machen müssen. Kapitän Paul Werner erzielte nach gut 20 Minuten unnachahmlich mit einer kurzen Drehung am rechten Fünfmetereck und einem trockenen Schuss das 1:0.  Danach gab es mehrere Hochkaräter zum Ausbau der Führung, aber Werner traf aus der Distanz nur den Pfosten, Tommy Lehmann köpfte freistehend drüber und einen Freistoß, wieder von Werner, parierte der Keeper der Gäste großartig.  Kurz vor der Pause hätte der Cottbuser VfB fast noch ausgeglichen, aber eine Eingabe von links wurde über den Kasten geschaufelt.  Hoffentlich rächt sich das wiedermal sträfliche Auslassen der Gelegenheiten durch die Heimelf nicht, war in der Pause von einigen VfB Anhängern zu hören. Trotz fast 90 minütigem Dauerregen wollten knapp 100 Zuschauer ihre Mannschaft natürlich endlich mal wieder zu Hause siegen sehen. Doch spätestens als Valentin Vetter sein erstes Pflichtspieltor für Hohenleipisch mit einem schönen Rechtsschuss zum 2:0 erzielte, schienen alle Zweifel beseitigt und man spekulierte nur darüber wieviel Treffer noch fallen werden. Und genau das war der Genickbrecher für Hohenleipisch im weiteren Verlauf der Partie. Während der Aufsteiger mit Leidenschaft versuchte gegenzuhalten, verzettelten sich die VfB‘er das ein ums andere Mal vor dem Kasten. Man spielte und kombinierte nicht unansehnlich, aber anstatt den konsequenten Abschluss im Sechzehner zu suchen, wollte man „schön“ spielen und das ging letztendlich nach hinten los. Warum man bei einer 2:0 Führung nicht aus einer sicheren Abwehr heraus versuchte das Spiel sicher nach Hause zu bringen, blieb rätselhaft. Ein Konter genügte, um die Cottbuser wieder ins Spiel zu bringen. Die Eingabe von links fand den völlig freistehenden Stahn, der keine Mühe hatte, aus Nahdistanz zum 2:1 einzuschieben. Und von da an verlor die Heimmannschaft die Linie. Dazu ließ man sich auf unnötige Scharmützel mit Gegner und Schiedsrichter ein. Der Ausgleich war dann aber trotzdem vermeidbar. Einen Freistoß ließ Christian Drangosch im VfB Tor prallen und Jähde stocherte den Ball über die Linie. Der heimische VfB versuchte noch einmal das eigentlich kaum zu glaubende Resultat zu drehen, doch auch beste Gelegenheiten wurden ausgelassen. Dafür hatte die Partie noch den absoluten Tiefschlag für Hohenleipisch bereit. In der Nachspielzeit entschied der Schiedsrichter noch einmal auf Freistoß halbrechts 20 m vor dem Hohenleipischer Tor und Stefan Babbe setzte den Ball über die Mauer ins Tor zum 2:3.
Die Cottbusser feierten ihren Überraschungssieg überschwänglich und das war auch verständlich, hatte doch die Heimelf ein Dutzend Chancen, die Partie vorher klar zu machen. 
VfB 1912: Drangosch, Schiffner, Bischof, Stern (GK, 814. Kriegereit), Ayata (GK), T. Lehmann, Erken (76. K. Schüler), Otto, Wenzel (88.), Vetter (75. Mouen Ebongue), P. Werner.
VfB '97: Conrad, Jähde, Lorenz (GK), Pastowski (GK, 76. Shirzai), Hartmann, Schöngarth (65. Stahn), Otto (77. Haupt), Babbe, Afzal, Wadsack, Weber.
Tore: 1:0 P. Werner (21.), 2:0 Vetter (53.), 2:1 Stahn (69.), 2:2 Jähde (77.), 2:3 Babbe (90+2.)
Schiedsrichter: Chris Budde (Kloster Zinna)
Zuschauer: 94
Bericht: Lutz Jakob
Bilder: Rüdiger Wiedemann
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