16.09.2017
 
VfB Hohenleipisch 1912 - SG Phönix Wildau 95 0:1 (0:0)
  VfB lässt Chancen liegen und verliert vom Punkt  

Diese nicht unbedingt zu erwartende Niederlage müssen sich die Hohenleipischer selbst zuschreiben und konnten ihr Vorhaben, sich vorn mit festzusetzen, nicht umsetzen, rutschten vorerst aus den Top-Fünf. Dagegen konnten die eher angriffsharmlosen, aber kampfstarken Gäste durch einen verwandelten Foulelfmeter ihren ersten Sieg feiern.
Die VfB-Elf erspielte sich allein im ersten Abschnitt einen dicken Chancenvorteil und verpasste hier, das Spiel in Richtung Sieg zu lenken. Schon nach zwei Minuten tauchte Pierre Mouen Ebongue gefährlich vor dem Tor auf, David Ottos wuchtiger Kopfball auf Pospischil-Flanke touchierte noch die Querlatte (8.) und die größte Chance bekam Christoph Wenzel (13.). Den von Paul Werner nach Freistoßflanke präzise zurückgelegten Ball verpasste er mit dem Kopf. Nach durchaus ordentlichem Spielaufbau belohnten sich Einheimischen nicht, weil sie vor dem Tor die letzte Konsequenz vermissen ließen. Ein Beispiel dafür war ein sauberer, öffnender Seitenwechsel auf die rechte Flanke, wo sich Steven Erken in den Strafraum durchtankte, dessen Schuss der Keeper zur Seite abprallen ließ, wo Paul Werner wieder zurücklegte, aber keinen Abnehmer fand (16.). Dieses Strafraumszenario sollte sich noch einige Male wiederholen. Die nicht ungeschickt gestaffelten Wildauer hatten zu oft zu viel Platz, wenngleich sie kaum zu Abschlüssen kamen und nur durch Standards gefährlich wurden. So war ein Zwanzig-Meter-Freistoß von Marcel Babinowsky auch ihre beste Möglichkeit, die Christian Drangosch stark vereitelte (31.). Bis in die Nachspielzeit der ersten Hälfte mühten sich die Hohenleipischer, in Führung zu gehen, konnten aber keinen Druck entwickeln und sowohl Paul Werner (44.), als auch David Otto (44.) und Pierre Mouen Ebongue (45.+1) per Kopf scheiterten.

Mit einem deftigen Distanzflachschuss eröffnete Benjamin Stern die zweite Halbzeit. Keeper Nils Alexander musste zweimal nachfassen und sein Gegenüber stand wenig später im Mittelpunkt. Im Herauslaufen wurde sein Einsatz gegen Phillip Damm äußerst knapp an der seitlichen Strafraumgrenze als Foul gewertet. Auf Nachfrage bei seinem Assistenten, ob inner- oder außerhalb des Sechszehners, zeigte der Referee schließlich endgültig auf den Punkt, von wo aus Babinowsky sicher den Treffer des Tages markieren sollte (53.). Einen kurzzeitigen Schock konnte man der VfB-Elf durchaus zugestehen, aber auch in der verbleibenden halben Stunde ging nicht der entscheidende Ruck durch die Mannschaft. Freilich hatte man deutlich mehr Ballbesitz und unermüdlich rannten die VfB-Kicker in Richtung Phoenix-Tor. Das wurde willens- und einsatzstark nun noch dichter gestaffelt und auch robust verteidigt. Die zündende Hohenleipischer Idee fehlte, wenngleich manche Aktionen auch einfach glücklos waren. Freistöße oder Eckbälle verpufften ebenfalls, sodass das Spiel zusehends verkrampfte, zumal man auch auf Phoenix-Konterversuche achten musste. Mit einer Blitzreaktion gegen den völlig freien Tim Kalmuczak (77.) hielt Drangosch die Hoffnung auf wenigstens einen Punkt und somit ein halbwegs versöhnliches Ende am Leben. Es war die einzige Wildauer Chance im zweiten Abschnitt, aber die Platzherren verzeichneten im Grunde überhaupt keine davon nach dem Rückstand und hatten das Spiel unerklärlich aus der Hand gegeben.

VfB: Drangosch (GK), D. Bischof (GK), Gärtner (GK), Wenzel, Stern (80. Kriegereit), K. Schüler, Pospischil (63. Gutsche), Erken, Otto, Mouen Ebongue (63. T. Lehmann), P. Werner (GK).

Wildau: Alexander, Kalmuczak, Babinowsky (GK, 75. Bolduan), Hörandel (GK, 77. Ben Ammar), Goltz, Lucke, Brunzlow, Gladrow (67. Müller), Damm, Fahrenkrug (GK), Brendel.

Tor: 0:1 Babinowsky (53., FE)
Schiedsrichter: Steven Hebbe (Michendorf)
Zuschauer: 124
Bericht: Frank Thiemig
Bilder: F. Thiemig und E. Jurowski
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