Von Beginn an entwickelte sich auf dem kleinen Wernsdorfer Platz ein umkämpftes Landesligaspiel, das am Ende für die Hohenleipischer mit einer herben Enttäuschung endete. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und das Spiel hatte alles zu bieten, was den Fußball ausmacht – Tore nach Fehlern, Supertreffer, Platzverweis, Elfmeter, Eigentor und strittige Schiedsrichterentscheidungen. Nach Halbchancen auf beiden Seiten ging der VfB in der 25. Min. durch Tom Richter in Führung, der davon profitierte, dass der Wernsdorfer Keeper ein Luftloch fabrizierte und Richter nur noch ins leere Tor schieben musste. Fünf Minuten später setzte Namensvetter Roland Richter das erste Achtungszeichen der Gastgeber. Nach einem tollen Solo setzte er den Ball aber über den Kasten. Es folgte ein Knackpunkt des Spiels in der 35. Min. In Erwartung eines Wernsdorfer Freistoßes kam es im VfB Strafraum zu einem Gerangel zwischen einem Wernsdorfer und Kapitän Paul Werner, das mit Rot für Werner endete. Der hatte nach einem Tritt in seine Hacken mit einem Griff in den Nacken des Gegners reagiert. Zweimal Gelb hätte wahrscheinlich auch gereicht, aber der 40 m entfernte Linienrichter überzeugte seinen Chef von einem Platzverweis. Fast eine Stunde in Unterzahl ließ nichts Gutes erahnen, doch als Ahmet Ayata mit seinem starken linken Fuß einen Freistoß aus halbrechter Position über die Mauer ins rechte untere Eck zum 0:2 in die Maschen schaufelte, machte das Hoffnung auf einen erfolgreichen Auswärtsauftritt.
Und kurz vor der Halbzeit musste der VfB eigentlich das 0:3 machen. Sascha Gutsche konnte über links durchbrechen, seine flache Eingabe fand Tom Richter, der aber aus fünf Metern den Torwart der Hausherren anschoss. Nach der Pause gab es in der 51. Min. die fast identische Situation. Norman Freigang brachte eine Eingabe von rechtsaußen genau auf Tom Richter, der aber wieder am gegnerischen Keeper scheiterte. Er ärgerte sich natürlich nach dem Spiel am meisten über diese ausgelassenen Chancen, war er doch wieder einer der Besten des VfB. Praktisch im Gegenzug war diesmal der Richter aus der anderen Mannschaft wieder dran. Nach Kopfballverlängerung wuchtete der Wernsdorfer Kapitän den Ball volley in die Maschen, da war für Max Kotte im VfB Tor nichts zu machen.Wernsdorf drängte nun auf den Ausgleich. Immer wieder segelten hohe Bälle in den Sechzehner, doch die Hohenleipischer Abwehr um Libero Dennis Kriegereit stand zunächst recht sicher. Und nach vorn hatte man durchaus auch Kontergelegenheiten, da die Wernsdorfer nun sehr hoch standen. Die beste Chance hatte wieder Richter per Kopf, der aus drei Metern den Ball neben den Pfosten setzte. Den Gastgebern muss man ein Kompliment machen, dass sie bis zum Schluss an sich glaubten und eine starke Schlussviertelstunde spielten. Und sie schafften in der 82. Min. dann auch das 2:2 per Elfmeter durch Griebsch. Aus VfB Sicht war der Elfmeterpfiff allerdings eine Fehlentscheidung. Tommy Lehmann verfolgte einen über rechts in den Strafraum eindringenden Wernsdorfer Stürmer, dessen Abschluss Kotte im VfB Tor zur Ecke abwehrte. Dass der Schierieinige Sekunden nach dieser eigentlich beendeten Aktion nachträglich Strafstoß pfiff, da er vor dem Torabschluss ein "Hakeln" von Lehmann gesehen haben wollte, ging schon leicht in Richtung Regelverstoß. Lehmann beteuerte, den Gegner nicht berührt zu haben, aber der Schieri blieb bei seiner Entscheidung. Noch Dicker kam es in der Nachspielzeit, als Christoph Wenzel eine hohe Eingabe mit dem Kopf ins eigene Tor verlängerte. Mit einem Punkt hätte der VfB noch leben können, so war man natürlich total frustriert und Wernsdorf feierte den Last- Minute Sieg natürlich ausgelassen.