22.09.2015
VfB Hohenleipisch 1912 - FSV "Glückauf" Brieske Senftenberg 0:2 (0:0)
 

Brieske entführt alle drei Punkte aus Hohenleipisch

 

Gutes Wetter, guter Platz und gute Kulisse – das Südbrandenburgderby in der Landesliga erfüllte alle Voraussetzungen für einen schönen Fußballnachmittag in Hohenleipisch. Doch der war es am Ende nur für die Gäste aus Brieske, die nach Schlusspfiff über ihren Sieg jubelten, die VfB Spieler und Anhänger dagegen fühlten sich wie im falschen Film, deutete doch bis zur 60. Min. nichts darauf hin, dass der Gast dieses Spiel gewinnen könnte.
Von Anfang an übernahm der VfB das Zepter in der insgesamt schnellen und gutklassigen Partie. Schon nach zwei Minuten hatte Kapitän Paul Werner die erste Chance, doch sein Abschluss nach Eingabe von rechts war zu unplatziert. Dann waren es Werner und Wenzel, die eine Überzahlsituation nicht sauber zu Ende spielten. Der Führungstreffer schien nur eine Frage der Zeit. Seifert, Richter und abermals Werner tauchten verheißungsvoll vor dem Briesker Tor auf, doch fehlte die letzte Konsequenz im Abschluss. Die Gäste waren nach vorn harmlos und doch wären sie fast in Führung gegangen. Ein abgefälschter Ball senkte sich gefährlich auf das VfB Tor, den Max Kotte aber mit einer Glanzparade entschärfte. Das 0:0 zur Pause spiegelte nicht den Spielverlauf wieder und es war von den Zuschauern zu hören: Hoffentlich rächt es sich nicht, dass der VfB die deutliche Überlegenheit nicht in Tore umgemünzt hat.
Und nach der Pause ging es eine Viertelstunde weiter nur in eine Richtung. Einen Ayata-Freistoß kratzte Ehrlich im Briesker Kasten aus dem Winkel und nach tollem Sololauf von Gutsche verpasste Schüler am langen Pfosten nur um Zentimeter  die Führung. Mit fortschreitender Spielzeit verlor der VfB mehr und mehr die Spielkontrolle. Das lag einerseits daran, dass die Ordnung im Mittelfeld verloren ging und andererseits, dass die Briesker nach taktischer Umstellung nun deutlich präsenter auftraten. Natusch rückte in die Spitze und wurde zum ständigen Unruheherd, Rietschel und John agierten im Mittelfeld jetzt auffällig und inszenierten mehr und mehr verheißungsvolle Offensivaktionen und auch der junge Schurig stellte die VfB Abwehr einige Male vor Probleme. Der VfB fand nach vorn keine Lösungen mehr. Unverständlich bleibt, warum man dann nicht das Unentschieden absicherte, als klar wurde, dass an diesem Tag nach vorn nichts mehr gehen wird. Konnte Kotte einen ersten Kopfball in der 77. Min. noch entschärfen, stand Paul Natusch nur eine Minute später völlig frei am Fünfmeterraum und köpfte zum 0:1 ein, wobei es zu dem Spiel von VfB-Seite passte, dass er den Ball nicht mal voll traf und er trotzdem irgendwie ins Tor trudelte. Da noch eine Viertelstunde zu spielen war, blieb die Hoffnung auf einen Schlussspurt der Hausherren, doch diese waren auch mental nicht mehr in der Lage, nochmal auf Angriff umzuschalten. Brieske dagegen war nun obenauf und der völlig freistehende Schulze konnte nach Freistoßeingabe von links zum 0:2 vollenden.

Am Ende Ratlosigkeit beim Gastgeber, wie man so ein über weite Strecken dominiertes Spiel verlieren konnte, der Gast freute sich natürlich ausgiebig über den Derbysieg. Hervorzuheben ist noch die insgesamt wohltuende und faire Derby- Atmosphäre auf und neben dem Platz und die gute Schieri- Leistung von Peter Wickfeld.

VfB: Kotte, Nitzschner, Seifert, St. Lischka (GK), Rink, Ayata (78. T. Lehmann), K. Schüler (81. Pospischil), Wenzel, T. Richter, Gutsche, P. Werner.

Brieske: Ehrlich, Krengel, Jautze, Becker (GK, 74. Özcelik), John (GK), Schumann (67. Schulze), Natusch, Heine (GK), Schurig (88. Günther, GK), Riedel (GK), Rietschel.

Tore: 0:1 Natusch (78.), 0:2 Schulze (85.)
Schiedsrichter: Peter Wickfeld (Annahütte)
Zuschauer: 209
Bericht: Lutz Jakob
Bilder: E. Jurowski und F. Thiemig
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