Einen torreichen Nachmittag erlebten die Zuschauer auf dem Hohenleipischer Sportgelände. Zuerst gewann die II. Mannschaft mit 6:1 und machte einen guten Schritt zum Klassenverbleib und dann unterlag die Landesliga-Elf mit eben diesem Ergebnis.
Einmalig die Situation, dass eine Viertelstunde gespielt war und man schon mit vier Toren hinten lag. Die ersten drei durch schwere, individuelle Fehler eingeleitet, allerdings war Hohenleipisch defensiv gegen die schnellen Top-Stürmer Griebsch und Richter auch sehr offen orientiert.
Dabei hatte David Otto nach zwei Minuten die Führung für die Einheimischen auf dem Fuß, der Ball ging aber über den Querbalken. Dagegen nutzen die Gäste auch das vierte Angebot, einen VfB-Ballverlust im Vorwärtsgang, und Goalgetter Roland Richter ließ Christian Drangosch keine Chance. Alle Gäste-Schüsse saßen bis dahin, allerdings unter aktiver Mithilfe der Platzherren. "Unser Plan war schon ganz klar, auf Konter zu spielen, aber dass wir so schnell so klar vorn liegen, damit konnte man wirklich nicht rechnen, aber wir machen die Dinger dann halt auch rein." meinte SV-Coach Rick Kusche anschließend. Seine Elf zeigte sich allerdings auch kombinationssicher und hatte an diesem Tag in fast allen Situationen dazu das nötige Spielglück, wie sich nach einer guten halben Stunde zeigte. Eckball für Wernsdorf, Alexander Blagojevic bekommt den Ball an den Hinterkopf, dreht sich und kann die Kugel direkt versenken (32.). Die Hohenleipischer hatten sich gerade einigermaßen sortiert und mit Tim Seiferts Kopfball nach Freistoß auch eine gute Möglichkeit (27.), bekamen aber prompt mit dem Gegentreffer den nächsten Dämpfer verpasst. Kurz vor der Pause hatte David Otto zwei gute Szenen, einmal gab es Ecke (41.) und dann parierte Keeper Arthur Kammler (42.). Sein Gegenüber verhinderte nur Sekunden später mit starker Reaktion gegen Blagojevic ein weiteres Tor nach einem Tempo-Gegenangriff und für den zweiten Abschnitt konnte die Devise für die Heim-Elf nur lauten, gegen zu halten, selbst doch noch zu treffen und kein weiteres Tor hinzunehmen. Letzteres gelang freilich nicht, aber der VfB straffte sich.
Allen Hohenleipischer Bemühungen stand natürlich einmal der Spielverlauf komplett entgegen,dann wurde jedoch auch zu viel mit dem Ball gelaufen und es gab zu viele individuellen Fehler. Ganz anders die Wernsdorfer, denen der Spielstand selbstverständlich zu passe kam und trotzdem schufen sie immer wieder schnell Überzahl hinter den Ball. In Abständen kam Frankonia übernur drei oder vierStationenflott zum Abschluss, auch wenn sie nur beim sechsten Tor (72.)damit erfolgreichwaren. "Das ist unser Spiel und heute läuft es nur für uns, dabei sieht euer Spiel im Ansatz gar nicht schlecht aus, aber es kommt nichts raus." so SV-Kicker Christian Beyes, der kurz vor Schluss zu seinem zweiten Saisoneinsatz kam, nachdem er sich am ersten Spieltag nach drei Minuten mit Bänderrissen und Knochenbruch schwer verletzt hatte.
Die Hohenleipischer machten sich trotz des aussichtslosen Spielstandes Mut und Valentin Vetter kam zumindest in gute Schusspositionen, mehr als der Ehrentreffer durch David Otto sollte aber nicht gelingen (76.) und trotzdem ließen die Einheimischen auf dem Spielfeld die Köpfe nicht hängen, gleichwohl das Spiel längst gelaufen war. Tim Seifert artistisch per Fallrückzieher nach Eckball hatte noch eine Chance (85.), musste aber im Gegenzug kurz vor der eigenen Torlinie retten, nachdem die Gäste ungeachtet des am eigenen Strafraum am Boden liegenden, verletzten Mitspielers- und jeder mit einem Aus-Ball rechnete - weiterspielten. Mit seiner wohl besten Tat blieb VfB-Tormann Christian Drangosch vier Minuten vor Schluss Sieger gegen Roland Richter, der nach einem dieser Drei-Züge-Angriffe völlig allein vor ihm auftauchte und es so beim dennoch klaren Gäste-Sieg blieb.
Die blamable Niederlage kam in dieser für den VfB ereignisreichen Woche sicher zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, muss aber schnell wieder aus den Köpfen, sodass die letzten beiden Saisonspiele mit größter Konzentration angegangen werden können.