Im
Oktober 1973 beschlossen die damals durchweg relativ jungen
Lehrer der Goethe-Schule (alle zwischen 23 und 40 Jahre
alt – nur drei waren älter) eine Sportgemeinschaft
zu gründen.
Die Wahl fiel auf Volleyball. Von den insgesamt 35 Lehrern
machten sogleich 18 mit.
Aber schon nach kurzer Zeit wurde deutlich, dass Volleyball
ungeeignet für gemischte Mannschaften war. Die Männer
waren eher kampf- und siegorientiert, die Frauen sahen eher
den Spaß am gemeinsamen Spiel im Mittelpunkt.
Es verließen immer mehr Frauen die Sportgruppe –
die letzten drei Spielerinnen (Frau Schutte, Frau Blumenthal
und Frau Neuhäuser) gaben am Ende auch auf –
wohl auch aus Mitleid mit den Männern, die sich nicht
um Frauen in ihrer Mannschaft „rissen“ –
weil sie eben einfach „härter“ spielen
wollten.
Aufhören wollten die drei aber nicht und so beschlossen
sie, eine eigenständige Frauenmannschaft zu bilden.
Das war etwa im Februar 1974. Aus ursprünglich angedachter
reiner Lehrermannschaft wurde eine Frauenmannschaft unter
dem „Dach“ der damaligen Gewerkschaft Erziehung
und Bildung. Dazu gehörten neben den Lehrerinnen eben
auch die Horterzieherinnen, Kindergärtnerinnen und
die technischen Kräfte unserer Bildungseinrichtung.
Im Laufe der Jahre verabschiedeten sich aber auch hier wieder
viele Frauen aus der Gruppe und als die Zahl unter zehn
Spieler rutschte, warben alle in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis
um interessierte Mitstreiter. Um den Status „Sportgruppe
der Gewerkschaft Bildung und Erziehung“ zu erfüllen,
musste ein 50 % iger Anteil der Sportgruppe, Mitglied dieser
Gewerkschaft sei. So gründeten die Frauen eine Volleyballgruppe
als Sektion der damaligen BSG Lok Hohenleipisch –
unter anderem auch aus versicherungstechnischen Gründen.
Das war 1976.
Im Laufe der darauf folgenden Jahre schwankte die Mitgliederzahl
zwischen 11 und 18 Spielerinnen, blieb jedoch bis heute
bestehen – inzwischen auch sehr konstant.
Nach dem Ausscheiden von Eva Neuhäuser übernahm
bis zum jetzigen Zeitpunkt Renate Lindner die Leitung der
Sportgruppe. 2012 ist auch für Renate Lindner ein Jubiläumsjahr.
Seit nunmehr 33 Jahren ist sie Woche für Woche bei
unseren Volleyballerinnen aktiv. Wie in den vergangenen
Jahren gab es immer wieder Höhen und Tiefen bei der
Mitgliederzahl. Im Jahr 2002 wurde sogar über ein Auflösen
der Sportgruppe nachgedacht, was jedoch durch gleich 4 neue
Spielerinnen abgewendet werden konnte. Fünf Jahre später-
2007 gab es ein Ereignis, womit sicherlich nicht viele Sportgruppen
aufwarten können – gleich vier Volleyballerinnen
bekamen Nachwuchs.
Das „Leben“ in der Sportgruppe besteht aber
nicht nur aus dem wöchentlichen Treffen zum Volleyballspiel.
Runde Geburtstage, Hochzeiten und Silberhochzeiten werden
gemeinsam gefeiert. Vereinsfeste der BSG Lok und später
des VfB 1912 werden tatkräftig unterstützt. .
Teilnahme an Wettkämpfen oder Turnieren war nie das
vordergründige Ziel, obwohl es auch Freundschaftsspiele
gegen Frauenmannschaften anderer Orte gab. Mittlerweile
gibt es einen Jahresplan der zum größten Teil
eingehalten wird und die Aktivitäten, z.B. Bowling,
Radausflügen, Spiele gegen die „eigenen Männer“,
Turniere bei Sportfesten und um den Töpferpokal oder
auch Tagesausflüge z.B. in den Spreewald, stehen auf
der Tagesordnung. Bei schönem Wetter werden unsere
Volleyballspiele auf dem im Jahr 2007 gebauten Kunstrasenplatz
auf dem VfB-Gelände durchgeführt. Zum Jahresabschluss
werden unsere Weihnachtsfeiern in der Sportgruppe und des
Verein begangen.
Aus der ehemals reinen Männermannschaft der Lehrer
entwickelte sich im Laufe der Jahre ebenfalls eine Mannschaft
unter dem Dach des HSV Lok, wobei in dieser Mannschaft ein
höheres Augenmerk auf Teilnahme an Turnieren und Wettkämpfen
gelegt wird.
Eva Neuhäuser, Kerstin Wiedemann
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