21.05.2022
VfB Hohenleipisch 1912 – FC Concordia Buckow/​Waldsieversdorf 03 1:5 (1:2)

VfB verliert Heimspiel gegen Tabellenführer

Landesliga-Süd: Die Hohenleipischer hatten sich vorgenommen an den guten letzten Heimauftritt gegen Blankenfelde anzuknüpfen und auch gegen die offensivstarke Truppe aus Märkisch-Oder-Land für eine Überraschung zu sorgen. Doch von Beginn an sah man, dass hier ein ganz anderes Kaliber bei ihrem ersten Auftritt in Hohenleipisch angereist war. Aggressives Pressing, gute Raumaufteilung und schnelle Kombinationen, das sah nach Fußball aus, was die Gäste auf den Rasen brachten. Nach Anfangsschwierigkeiten stellte sich der Gastgeber aber besser auf die flinken Märker ein und kam selbst zu ersten Offensivaktionen. Deshalb war es ärgerlich, dass Concordia per Doppelschlag das Spiel nach gut einer Viertelstunde vermeintlich schon vorentschied.  Zunächst setzte Top- Torjäger Zulciak einen Freistoß über die Mauer ins Eck und danach erhöhte Kapitän Ehm auf 0:2 handlungsschnell per „Kiecke“, nachdem die VfB Abwehr nach mehreren Versuchen den Ball nicht aus der Gefahrenzone bringen konnte. Nur gut, dass kurz danach Zulciak seine nächste Gelegenheit nicht nutzte, als er völlig frei gespielt den Ball am linken Pfosten vorbei setzte.
Bei den Hohenleipischen Anhängern machte sich Unbehagen breit, dass es hier vielleicht ein Debakel geben könnte, aber wie sich die Heimelf in der Folgezeit in das Spiel kämpfte und gegenhielt, war anerkennenswert. Und kurz vor der Halbzeit belohnte sie sich dafür. Paul Werner setzte sich links in Szene, steckte gekonnt den Ball auf Michael Roigk durch und dessen Eingabe verwertete Youngster David Walter per Kopf.
Es keimte Hoffnung auf bei den Hohenleipischern und so ging man sofort offensiv in die zweite Halbzeit, auch weil die Gäste einen Plan zu haben schienen den Hausherren mehr das Spiel zu überlassen und auf schnelle Gegenangriffe zu setzen. Und prompt ging das bei der ersten Aktion für sie auf. Die rechte Abwehrseite des VfB war komplett verwaist und so konnte Barandowski auf Zulciak passen, der nur noch einschieben brauchte. Doch nur kurze Zeit später schaffte der VfB wieder den Anschluss. Eine Kerze im Fünfmeterraum wollte der Gästetorwart fangen, doch David Walter sprang direkt vor ihm höher und traf per Kopf. Schiedsrichter Habertag, ca. 10 m vom Geschehen entfernt stehend und mit guter Sicht, zeigte sofort zur Mitte und entschied auf Tor. Warum sich der Unparteiische danach vom fast 40 m weit entfernten Linienrichter umstimmen ließ und auf Torwartbehinderung trotz fehlenden Kontakts entschied, war eine Fehlentscheidung und brachte das Heimpublikum in Wallung. Dass sich hier der Assistent überhaupt einmischte, war jedenfalls sehr sonderbar. Und es kam noch schlimmer, denn fast im Gegenangriff erzielten die Gäste das 1:4 durch Wieher und damit war die Partie entschieden.
In der letzten halben Stunde war der VfB weiter um eine Resultatverbesserung bemüht und ließ sich nicht hängen und das wurde auch von den Zuschauern honoriert. Paul Werner, der aus einer insgesamt gut gegenhaltenden VfB Elf noch herausstach, David Walter und Valentin Vetter hatten dabei aussichtsreiche Möglichkeiten. Das 1:5 durch einen Foulelfmeter in der 90. Min. trübte den Gesamteindruck, dass die VfB- Elf weiter intakt ist, dann nicht mehr. Ein Dank an Tommy Rink, der trotz dickem Knie fast 90 Minuten durchspielte und auch an die Heimzuschauer, die fest zu ihrer Elf standen. Und dieser Schulterschluss zwischen Mannschaft, Trainer und Fans wird auch in den letzten vier Spielen notwendig sein, um den Hohenleipischer Fußball weiter in der Landesliga zu halten.
Tore: 0:1 Zulciak (17.), 0:2 Ehm (18.), 1:2 Walter (42.), 1:3 Zulciak (50.), 1:4 Wieher (56.), 1:5 Fehrmann (90., FE).
VfB: Kotte, Jentzsch, Nemitz, Rink (84. Buchwald), Gutsche (GK), Roigk (GK), Erken, Pospischil, Vetter (78. Ober), Walter, P. Werner (GK).
FC: Koniecko, Stamnitz, Zulciak, Mertins, Barandowski, Schulz (GK), Ehm (46. Zimmermann), Wieher (GK, 78. Fabianski), Fehrmann, Nürbchen, Reichelt (GK).
Zuschauer: 105
Schiedsrichter: Daniel Habertag (Garny)
Bericht: Lutz Jakob
Bilder: E. Jurowski